"B-Frage" hält CDU auf Trab

Nominiert die CDU einen eigenen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl 2009 an der Oberen Kyll? Und wenn ja, wen? Im Vorfeld der Mitgliederversammlung am 9. September sondiert der TV die Lage.

 Bleibt Werner Arenz nach der Wahl Bürgermeister, oder muss er seinen Schreibtisch im Rathaus abgeben? TV-Foto: Marcus Hormes

Bleibt Werner Arenz nach der Wahl Bürgermeister, oder muss er seinen Schreibtisch im Rathaus abgeben? TV-Foto: Marcus Hormes

Jünkerath. Bisher gibt es zwei Kandidaten für das Amt des Verwaltungschefs in Jünkerath. Amtsinhaber Werner Arenz (CDU) tritt nach dem Unterschlagungsfall durch den ehemaligen Kämmerer diesmal als freier Bewerber an.

Unabhängigkeit hat sich auch der parteilose Martin Schöddert (42) auf die Fahnen geschrieben. Er stellt sich am Mittwoch, 27. September, bei Mitgliederversammlungen von FWG und SPD in Jünkerath vor. Beide Gruppierungen beschließen dann, ob sie Schödderts Kandidatur unterstützen. Bündnis 90/Die Grünen erwägen ebenfalls eine Unterstützung Schödderts.

Auch der Vorstand des CDU-Gemeindeverbands und die CDU-Fraktion im Rat der Verbandsgemeinde (VG) Obere Kyll haben sich jüngst mit dem Thema befasst. Ergebnis: Eine Mitgliederversammlung am 9. September soll Klarheit darüber bringen, ob die CDU sich um einen eigenen Kandidaten bemühen soll. Lautet die Antwort der Mitglieder "Nein", schließt sich die Frage nach einer möglichen Unterstützung eines freien Bewerbers an.

Ist jedoch ein eigener Bewerber erwünscht, dann sondiert der Vorstand den Markt, macht eine Art Ausschreibung oder sucht in den eigenen Reihen an der Oberen Kyll nach möglichen Kandidaten. "Es gibt viele Denkmodelle", sagt Gemeindeverbandsvorsitzender Walter Schmidt. Nur gar keine Aussage zu machen vor der Wahl, das kommt aus seiner Sicht für die bisher stärkste Fraktion im VG-Rat nicht in Frage.

Nikolaus Simon steht nicht zur Verfügung

 Walter Schmidt. Foto: privat

Walter Schmidt. Foto: privat

 Rainer Helfen.Foto: privat

Rainer Helfen.Foto: privat



Ähnlich sieht das Nikolaus Simon (CDU), Ortsbürgermeister von Stadtkyll und bei der Wahl 2001 als freier Bewerber Gegenkandidat von Werner Arenz. "Die CDU sollte einen Kandidaten nominieren", wünscht sich Simon und stellt auf Nachfrage klar, er selbst stehe auf keinen Fall zur Verfügung.

Doch wer dann? Eine interne Lösung wäre Walter Schmidt selbst. Der 56-Jährige ist seit 2004 Ortsbürgermeister von Gönnersdorf, war zuvor Erster Beigeordneter. Der Versicherungsberater ist Mitglied des VG-Rats und wirkt als CDU-Gemeindeverbands-Vorsitzender auch im Kreisvorstand der Partei mit. Ehrenamtlich engagiert sich Schmidt außerdem unter anderem seit vielen Jahren als Vorsitzender der Sportfreunde Gönnersdorf und Beisitzer im Vorstand der Karnevalsgesellschaft "Gönnersdorfer Hippelsteincher".

Ein weiterer Name aus der Gerüchteküche lautet Rainer Helfen. Der 55-jährige Bundeswehrsoldat a.D. ist seit 1999 Ortsbürgermeister von Jünkerath und Mitglied im VG-Rat. Seine Parteifunktionen: Vorsitzender des Ortsverbands Jünkerath, stellvertretender Vorsitzender des Gemeindeverbands und Mitglied des Kreisvorstands. Ehrenamtlich engagiert sich Helfen außerdem unter anderem als stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer der Eisenbahnfreunde Jünkerath und als Beisitzer im Vorstand des Vereins "Freunde und Förderer von Don Bosco Jünkerath".

"Ich habe von dem Gerücht gehört", sagt Helfen. "Das ehrt mich zwar, aber ich konzentriere mich auf die Ortsgemeinde Jünkerath. Wir haben hier noch viele Projekte vor uns." Wenn der Ortsverein im Herbst meine, er solle erneut als Ortsbürgermeister-Kandidat antreten, stehe er zur Verfügung.

Meinung

Spannende Herausforderung

Die Bürgermeisterwahl an der Oberen Kyll könnte als Studienprojekt dienen. Wie löst die CDU als Platzhirsch die Herausforderung? Ein eigener Kandidat müsste gegen den Amtsinhaber und Parteifreund Werner Arenz antreten. Die Szenerie würde um so kurioser, sollte die CDU etwa einen ihrer Ortsbürgermeister ins Rennen schicken. Denn die arbeiten seit Jahren mit dem Verwaltungschef zusammen und müssten es im Falle eines Arenz-Wahlsiegs weiterhin tun. Externe Kandidaten wiederum wachsen nicht auf den Bäumen und müssten erst bei den Wählern bekannt gemacht werden. SPD, FWG und Grüne können gelassen zuschauen: Zwei CDU-Leute würden sich gegenseitig Stimmen konservativer Wähler wegnehmen. m.hormes@volksfreund.deEXTRA VG-Rat: Im März trat Hans-Josef Möller als Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands Obere Kyll zurück. Einen möglichen Wechsel auch an der Fraktionsspitze im VG-Rat ließ Möller damals offen. Inzwischen ist die Entscheidung gefallen. Auf TV-Anfrage teilt er mit: "Bis zur Kommunalwahl 2009 bleibe ich Fraktionsvorsitzender." (cus)

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