Bach und Mozart

GROSSKAMPENBERG. (red) Das grenzüberschreitende Festival "Musik zur Zeit der Trinitarier" macht am Sonntag, 7. Mai, 17 Uhr, Station in Großkampenberg. Die Vokalensembles des Conservatoire de Musique du Nord und Cantica sowie das Suk-Kammerorchester Prag präsentieren barocke und klassische Musik von Bach und Mozart.

Zu Beginn wird das zweite Brandenburgische Konzert von Bach erklingen. Es ist ohne Frage das klangprächtigste Stück der Werkgruppe und dokumentiert Bachs Freude am Spiel mit koloristischen Gegensätzen. Die klanglich extrem disparate Sologruppe mit Trompete, Blockflöte, Oboe und Violine führt die thematischen Hauptgedanken in immer neuen Schattierungen und Stimmkombinationen vor. Der Mittelsatz ist Kammermusik par excellence, in intimen Quartett der Solisten mit Basso continuo. Das Finale lässt einen exponierten Trompetenpart erleben. Von Mozart werden zunächst drei Fugen aus Bachs Wohltemperiertem Klavier II präsentiert, die das Wunderkind für die Sonntagsmusiken im Jahre 1782 neu instrumentierte. Die Begegnung mit Bachs Musik bedeutete für ihn eine neue Welt der Musik, die sich ihm hier auftat und die ihn faszinierte. Sie inspirierte ihn auch zu der Fuge in c-moll (KV 546), die er 1788 für ein chorisch besetztes Streicherensemble bearbeitet hat. Allerdings wertete Mozart seine Komposition dadurch auf, dass er der Fuge nun noch eine prächtige Adagio-Einleitung vorangestellt hat, deren punktierte Rhythmen an den Stil der "alten" französischen Ouvertüre erinnern. Zum Abschluss singen die beiden Vokalensembles zusammen eine der reichsten und phantasievollsten Kirchenkompositionen, die Mozart in den letzten Salzburger Jahren (1779) geschrieben hat. Die Vesperae de Dominica KV 321 vokal und instrumental in reichem konzertanten Stil gehalten, die einzelnen Sätze in wirkungsvollen Kontrasten einander gegenübergestellt; Dixit Dominus und Magnificat bilden den klangprächtigen Rahmen, der eine Fülle chorischer und arioser Schönheiten einschliesst. Das Suk-Kammerorchester wurde 1974 in Prag zum hundertsten Geburtstag des Komponisten Josef Suk gegründet, und bis zum Jahr 2000 war der Enkel des Komponisten, der berühmte Geiger Josef Suk, künstlerischer Leiter. Das Orchester ist ein wichtiger Bestandteil im tschechischen Musikleben und hat Konzerte in der ganzen Welt gegeben sowie über 30 CDs eingespielt. Marc Jacoby, Leiter des Konservatoriums Ettelbrück, leitet neben dem Suk-Kammerorchester auch die Vokalensembles. Das 1981 durch ihn gegründete "Ensemble Vocal du Conservatoire du Nord" genießt wegen seinen ausgewogenen stimmlichen Qualitäten und seinen stilgerechten Einstudierungen einen ausgezeichneten Ruf. Karten gibt es für 10 Euro, ermäßigt 6 Euro, Kinder bis 12 Jahren haben freien Eintritt. Kartenreservierung unter Telefon 06550/961080.

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