Backender Dompirat nimmt Kurs aufs Arzfelder Rathaus

Mit 30 Jahren ist Andreas Kruppert der jüngste der fünf Bewerber um den Posten des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Arzfeld. Der gebürtige Bitburger arbeitet bei der Kommunalaufsicht in der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier. Der TV besuchte ihn daheim.

 Hier backt der Mann: Bürgermeisterkandidat Andreas Kruppert steht gerne am Herd, auch vierstöckige Hochzeitstorten bekommt er hin. Seine Frau Kathrin muss allerdings später das kreative Chaos in der Küche beseitigen. TV-Foto: Stefanie Glandien Ressort

Hier backt der Mann: Bürgermeisterkandidat Andreas Kruppert steht gerne am Herd, auch vierstöckige Hochzeitstorten bekommt er hin. Seine Frau Kathrin muss allerdings später das kreative Chaos in der Küche beseitigen. TV-Foto: Stefanie Glandien Ressort

Arzfeld/Sülm. Andreas und Kathrin Kruppert fühlen sich wohl in Sülm. Sie haben dort ein Haus gekauft und verstehen sich bestens mit der Nachbarschaft. Auch zu ihrer Dienststelle, der ADD in Trier, ist es nicht allzu weit. Doch sollte Andreas Kruppert die Wahl für das Amt des VG-Bürgermeisters in Arzfeld gewinnen, wollen die beiden umziehen. "Das erwarten die Leute. Als Bürgermeister muss man vor Ort sein", sagt Kruppert. Für ihn kein Problem, schließlich sei die Eifel in der VG Arzfeld besonders schön.

Nach Abitur und Zivildienst hat Kruppert sich für eine Ausbildung im gehobenen, nichttechnischen Verwaltungsdienst entschieden, die er als Diplom-Verwaltungsfachwirt abschloss. Privat schlägt sein Herz für die Musik. Erst spielte er "etwas gequält" Klavier, mit zwölf saß er am Schlagzeug. Kruppert stammt aus einer musikalischen Familie, auch seine zwei Schwestern und sein Bruder spielen Instrumente und singen. Singen kann An-dreas Kruppert auch: Als Frontmann der Partyband "Dompiraten" hat er mit seinen drei Freunden mittlerweile 50 Auftritte im Jahr. Begonnen hat die musikalische Karriere 2003 als Spaß auf der Kappensitzung in Waxweiler. Nun spielt die Band erfolgreich Kölsche Musik. Als, wie er selbst sagt, "totaler Karnevalsjeck" sitzt er außerdem im Siebener-Rat in Biesdorf und war 2001 Karnevalsprinz. Auch Büttenreden gehören ins Repertoire. Mitten im Karnevalstrubel muss er nun einen strammen Wahlkampf führen. In elf Bürgergesprächen möchte er sich den Menschen in der VG Arzfeld vorstellen. Dafür braucht man Ausdauer.

Die trainiert er beim Laufen. Im März wollte er seinen ersten Halbmarathon absolvieren - das Projekt hat er vorerst verschoben. Zeit nimmt er sich noch für das Torwarttraining bei der Eintracht Dist und für ein bisschen Kicken in der Freizeitmannschaft.

Und bei den häuslichen Pflichten haben Kathrin und Andreas Kruppert sich auch arrangiert. Sie wäscht und putzt, er kocht und backt: "Die Küche gehört mir - bis aufs Aufräumen, das macht sie", sagt er und lacht. Früher wollte er gerne Bäcker werden - für vierstöckige Hochzeits- und Kommunionstorten hat sein Können schon gereicht.

Hoch hinauf soll es für ihn am 18. Februar gehen. "Es war schon immer ein Wunsch von ihm, Bürgermeister zu werden", sagt seine Frau. Deshalb war im Freundes- und Familienkreis auch keiner sonderlich überrascht, dass er sich zur Wahl stellt. Gefragt wurde er von CDU-Parteikollegen. Da für die CDU aber schon Klaus Juchmes nominiert ist, tritt Kruppert als freier Bewerber an. Er sei vielleicht manchmal ein bisschen stur und ungeduldig, verrät er seine Schwächen, dafür habe er einen großen Gerechtigkeitssinn und sei ein optimistischer Realist. "Er ist sehr offen", ergänzt seine Frau.

EXTRA Andreas Kruppert wurde am 31. Juli 1979 in Bitburg geboren. Aufgewachsen ist er in Biesdorf, wo er am Gymnasium 1998 sein Abitur machte. Nach seinem Zivildienst im Krankenhaus Bitburg machte er von 1999 bis 2002 eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bei der VG Neuerburg. 2002 bis 2005 war er Anwärter für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst bei der ADD in Trier mit Abschluss als Diplom-Verwaltungsfachwirt (FH). Seitdem arbeitet er bei der Kommunalaufsicht bei der ADD Trier. Von August 2008 bis April 2009 arbeitete er in der VG Zell/Mosel und begleitete dort die Einführung der kommunalen Doppik.

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