Bäuerliche Landwirtschaft im Fokus

Kyllburg/Daun/Gerolstein · Die Gemeinsame Agrarpolitik, kurz GAP, in der Europäischen Union und deren Auswirkungen waren das zentrale Thema der Frühjahrstagung der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) im Bistum Trier. Die Organisation setzt sich für den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft ein.

Kyllburg/Daun/Gerolstein. "Wir haben nur einen Planeten, nicht sieben", stellte Nicole Podlinski, stellvertretende Vorsitzende des KLB-Diözesan- und Bundesvorstandes, bei der Frühjahrstagung der katholischen Landvolkbewegung fest. Gottes Schöpfung sei kein "Versuchsfeld". Der Mensch könne mehr, "als er darf".
Deshalb fordere die KLB im Zusammenhang mit der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2013 einen flächendeckenden Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft und einen Ordnungsrahmen für den globalen Agrarmarkt. Zentrale Anliegen der GAP in der EU ab 2013 sind die Umverteilung und schrittweise Reduzierung der Fördermittel. Besonderer Wert wird hierbei auf die Gleichbehandlung der 27 EU-Mitgliedsstaaten gelegt. Podlinski forderte eine stärkere Regionalität. "Die Wertschöpfungskette muss vor Ort bleiben", so Podlinski. Die produzierten Güter sollten in der Erzeugerregion weiterverarbeitet werden, um die Landwirtschaft zu stärken. "Man denke daran, dass in naher Zukunft 17 Kernkraftwerke ersetzt werden sollen", erklärte Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die für den Ersatz benötigten, teils landwirtschaftlichen Flächen, bedrohten die Bauern. "Wir befinden uns seit längerem in einer Phase der immer knapper werdenden Agrarressourcen, die steigende Preise hervorruft", sagte Breker.
Im Gegensatz zur KLB sieht Peter Bleser, Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, keine Zukunft für kleinbäuerliche Strukturen: "Nur durch entsprechendes technisches Know-How und die dadurch bedingte Effizienzsteigerung können wir den Menschen aus der Armut helfen." Forderungen der Katholischen Landvolkbewegung nach Nachhaltigkeit, Tier- und Umweltschutz sowie die Achtung der Würde des Menschen seien allerdings kein Hindernis, sondern "Bedingung für den Erfolg". red

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