Baggerlärm noch bis Jahresende

Malberg · Im Ortskern und im Schatten von Schloss Malberg wühlen derzeit die Bagger. Eine Gemeindestraße wird ausgebaut, der Neidenbach wird renaturiert und der Kinderspielplatz erhält ein neues Gesicht.

Malberg. Der Lärm ist schon lästig. Ein Ende und vor allem die Vorteile nach Abschluss der Bauarbeiten in der Malberger Ortsmitte sind aber erkennbar. So sehen das die Bewohner in der Gemeindestraße Am Neidenbach in Malberg. "Alle Pläne haben wir den Anwohnern vorher in einer Bürgerversammlung vorgestellt. Sie waren damit einverstanden", blickt die erste Beigeordnete der Ortsgemeinde Malberg, Karina Rodermann, zurück. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten auch beendet sein, kündigt sie an und verweist auf den bereits fertigen terrassenförmig angelegten Spielplatz. Der Zugang erfolgt über die zweite Bachüberfahrt.
Naturnahes Ortsbild


Der Bach ist der Neidenbach. Er verläuft in diesem Bereich im Malberger Ortskern unterirdisch. "Das vorhandene Rechteckprofil wird auf einer Länge von etwa 65 Metern komplett entfernt und durch eine naturnahe Gestaltung des Neidenbaches ersetzt", sagt Rodermann. Will heißen: Anschließend ist der Neidenbach wieder zu sehen, und das Gewässer trägt zu einem naturnahen Ortsbild bei. Hintergrund des Vorhabens ist die aktuelle Wasserrahmenrichtlinie Europas. Mit ihr (siehe Extra) wird beabsichtigt, die Renaturierung von fließenden Gewässern voranzutreiben. Es soll Leben am und im Gewässer möglich sein. "Wir können uns später direkt am Ufer des Neidenbaches aufhalten . Die Fische können dann auch wieder den Neidenbach hochschwimmen, was derzeit nicht möglich ist", sagt Rodermann. Im Bereich der Straße werden rund 1500 Quadratmeter Fläche neu gestaltet. Die Fahrbahn wird 3,5 Meter breit. Und sie wird eine Entwässerungsrinne haben. Hinzu kommen neue Parkplätze. Als Überfahrt zum Kirchvorplatz ist der Neubau einer Brücke geplant. Die Kosten für die Offenlegung und Renaturierung des Neidenbaches in Höhe von 447 000 Euro werden zu 90 Prozent vom Land gefördert. Die Neugestaltung von Spielplatz und Verkehrsfläche kostet rund 400 000 Euro, die zu 80 Prozent vom Land gefördert werden.
Die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Gemeinschaft ist am 22. Dezember 2000 in Kraft getreten. Damit wurde eine gemeinsame Gewässerschutzpolitik in Europa auf den Weg gebracht. Auf diese Weise sollen die Gewässer über Ländergrenzen hinweg koordiniert bewirtschaftet werden. Ziel ist der Schutz und die Verbesserung des Zustandes der Gewässer und des Grundwassers, die Förderung einer nachhaltigen Nutzung der Wasserressourcen und eine Reduzierung der Verschmutzung des Grundwassers. Schrittweise soll auch die Einleitung von Schadstoffen reduziert werden. rh

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