Bahnpläne auf dem Abstellgleis

LISSENDORF/GEROLSTEIN. Die geplanten elektronischen Stellwerke in Lissendorf, Gerolstein und Euskirchen werden nicht gebaut. Die Deutsche Bahn AG hat das Vorhaben um mindestens vier Jahre verschoben.

Viel Technik, wenig Personal, kaum noch Flexibilität auf der Eifelstrecke: So lautete die Sorge des "Arbeitskreises Schienenverkehr im Rheinland" angesichts der bisherigen Bahn-Pläne zur Errichtung von elektronischen Stellwerken in Lissendorf, Gerolstein und Euskirchen. Mit einem kritischen Schreiben hatten die Arbeitskreis-Aktivisten auf das Vorhaben reagiert.Die Sorge kann verschoben werden

Zu früh gesorgt, wie sich inzwischen herausgestellt hat: Die Bahn hat ihre Pläne nämlich auf's Abstellgleis geschoben. Die Befürchtungen können um mindestens vier Jahre in die Zukunft verlegt werden. "Die Stellwerke werden bis auf weiteres nicht gebaut", sagt Cornelia Rauchenberger, DB-Sprecherin für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, auf TV -Anfrage. Vor dem Jahr 2008 werde es darüber auch keine neue Entscheidung geben. Der nicht allzu überraschende Grund: "Mangelnde finanzielle Mittel." Verständlich, denn immerhin können je nach Größe und Ausstattung Kosten "bis zu zweistelligen Millionen-Beträgen" beim Bau eines modernen Stellwerks anfallen. Durch solche elektronischen Anlagen können mehrere Bahnhöfe von einem einzigen Werk bedient werden - mit weniger Personal. Auch dies ist eine Befürchtung des Arbeitskreises Schienenverkehr. Sorge um seinen Arbeitsplatz muss sich laut Bahn aber niemand machen, Cornelia Rauchenberger widerspricht auch in diesem Punkt. Und zwar kategorisch: "Personalabbau ist Quatsch, bei uns wird niemand auf die Straße gesetzt." "Diese Mitarbeiter werden entweder auf andere Stellwerke gesetzt oder woanders im Betrieb untergebracht", sagt die DB-Sprecherin. "Das ist dann manchmal ein längerer Arbeitsweg, aber ansonsten ändert sich für die Kollegen nichts." Auch der vom Arbeitskreis befürchtete Infrastruktur-Abbau entbehre jeglicher Grundlage.Kaum Änderungen im Eifel-Fahrplan

Zu den allgemeinen Bahn-Plänen auf der Eifelstrecke befragt, erklärt Cornelia Rauchenberger: "An dem Angebot, das wir im Moment auf der Strecke haben, ändert sich bis auf weiteres nichts." Zwar werde im Dezember auf den neuen Fahrplan umgestellt, dieser aber sehe für die Verbindung zwischen Köln und Trier keine Verringerung des Angebots vor. "Da kann ich im Moment keine Änderungen erkennen", sagt Cornelia Rauchenberger. "Und wenn sich wirklich etwas tun sollte, dann erst im nächsten Jahr."

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