Banken-Fusion geplant

Stimmen die Mitglieder der Genossenschaftsbanken zu, wollen die Volksbank Bitburg und Raiffeisenbank Östliche Südeifel Dudeldorf zum Jahreswechsel fusionieren. Damit würde die größte Genossenschaftsbank im Eifelkreis entstehen.

Bitburg. Die Einladungen für die entscheidenden Versammlungen sind raus: Die Mitgliedervertreter der Volksbank Bitburg (Voba) und der Raiffeisenbank Östliche Südeifel (Rös) Dudeldorf sind über die Fusionspläne informiert. Von den Banken gibt es dazu keine offizielle Stellungnahme. Sie wollen am Freitag in einer Pressekonferenz informieren.

"Es soll ein gemeinsames, zukunftsorientiertes und leistungsfähiges Unternehmen entstehen", heißt es in einem dem TV vorliegenden Schreiben der Voba an ihre Mitglieder. Den Kunden wird versprochen, dass die Banken "wie bisher in den Geschäftsstellen präsent" bleiben. Zusammen sind es 29 Filialen. Gebiets-Überschneidungen gibt's im Bitburger Raum.

Der Wunsch, Synergie-Effekte zu nutzen, war auch Triebfeder, als Voba und Rös 1997 erstmals gemeinsame Sache machen wollten. Doch damals bekam ein Teil der Vertreter der kleineren Rös, die 2008 mit einer Bilanzsumme von 183 Millionen Euro abschloss, beim Gedanken an die Hochzeit mit der größeren Voba (Bilanzsumme: 414 Millionen Euro) kalte Füße. Bei der Versammlung der Rös hatten nur 47 Mitgliedervertreter für die Fusion gestimmt, 44 waren dagegen. Nötig wäre aber eine Drei-Viertel-Mehrheit gewesen. Die Fusion war geplatzt. Neben dem Verlust von Geschäftsstellen und Arbeitsplätzen wurden damals auch Minderungen des Mitspracherechts gefürchtet. Dass es aber auch ohne Schließungen geht, zeigen die Fusionen der Voba mit der Raiba Neuerburg-Land (2006) und der Raiba Biersdorf (2002).

Nun soll es im zweiten Anlauf auch mit der Rös klappen. Durch die Banken-Ehe würde das größte genossenschaftliche Geldinstitut im Eifelkreis Bitburg-Prüm entstehen. Ende November ist die Vertreterversammlung der Rös, Anfang Dezember die der Voba. Die Fusion könnte zum 1. Januar 2010 vollzogen werden.

Meinung

Liebes-Hochzeit starker Partner

Was bei den Kreissparkassen zuletzt gleich zwei Mal hintereinander gescheitert ist, könnte bei den Genossenschaftsbanken funktionieren. Denn dort entscheiden die Mitgliedervertreter über eine Fusion, nicht die Politik. Die Banken wollen Kräfte bündeln, um bei wachsenden Aufgaben und Belastungen wettbewerbsfähig und damit zukunftsfähig zu bleiben. Das sichert langfristig Arbeitsplätze wie Geschäftsstellen. d.schommer@volksfreund.de

EXTRA Gestern, heute, morgen: Würden Voba Bitburg und Rös Dudeldorf fusionieren, entspräche ihr Gebiet etwa dem Altkreis Bitburg - ohne den Irreler und Speicherer Raum. Wurzel der Raiba ist der 1870 gegründete "Darlehenskassenverein", der ab 1944 "Raiffeisenkasse Dudeldorf" hieß und in den 70er- und 80er-Jahren aus Zusammenschlüssen von kleineren Banken entstand. Die Voba wurde 1863 als "Creditverein für Handwerker und Ackerwirthe" gegründet, hieß ab 1942 "Bitburger Bankverein". Der Name der neuen Bank steht noch nicht fest.

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