Barrierefrei in Prüm

Prüm · Im Rahmen der Aktion "Ich bin dabei!" hat sich auch die Projektgruppe "Barrierefrei in Prüm" gebildet. Das Ziel: Die Abteistadt für alle attraktiv und barrierefrei zu gestalten und Sensibilität auf allen Ebenen zu schaffen. Dazu spricht die Gruppe auch lokale Dienstleister auf das Thema an.

 Barrierefreies Prüm setzt sich dafür ein, dass die Abteistadt für jeden Bürger attraktiv ist. Foto: privat

Barrierefreies Prüm setzt sich dafür ein, dass die Abteistadt für jeden Bürger attraktiv ist. Foto: privat

Prüm. Annemie Nickels, das Ehepaar Josef und Marion Wagner und Petra Schweisthal arbeiten daran, barrierefreie Wegstrecken, Sehenswürdigkeiten, Gastronomie und Geschäfte in Prüm auf Abruf im Internet bereitzustellen. Annemie Nickels hat selbst Multiple Sklerose: " Ich habe jetzt einen elektrischen Rollstuhl, mit dem ich alleine fahren kann, aber mir fallen immer mehr die Stufen, Bürgersteigkanten und Hindernisse auf, über die mich mein Mann seit 20 Jahren mit dem Schieberollstuhl kippt oder hebt. Deshalb haben wir diese Gruppe gebildet, um Leute mit Gehhilfe, Rollstuhl oder auch Kinderwagen zu unterstützen."
Mit der Hilfe von Michael Richter, Leiter der Foto-AG an der Astrid-Lindgren-Schule, arbeiten sie momentan an einem Stadtplan, den man im Internet oder über eine App aufrufen kann. Das funktioniert über Wheelmap.org, einer Onlinekarte, auf der die Rollstuhlgerechtigkeit an einzelnen Orten eingetragen werden kann. Man gibt in das Suchfeld den entsprechenden Ort ein und kann die Barrierefreiheit der Stadt einsehen. Neben diesem Projekt arbeitet die Gruppe mit Maik Böhmer zusammen, dem Architekten für den neuen Hahnplatz, damit auch dieser barrierefrei gebaut wird.
Gruppe macht sich Bild vor Ort


Außerdem sprechen die Mitglieder direkt Dienstleister in Prüm auf das Thema an, wie zum Beispiel das Eifel-Kino an der Tiergartenstraße. So besuchte die Projektgruppe das Kino mit Geh-Wagen und Begleitpersonen. Dabei machten sie sich ein Bild von der Situation vor Ort.
Die Treppen vor dem Kino seien dabei das größte Problem. Innen seien Toiletten und ein Film-Saal barrierefrei. Also wird nun zusätzlich über eine Montage einer Rampe an den Treppen nachgedacht und, wie man diese Idee umsetzen kann. Rampen, die von Volksbank Eifel Mitte und vom Verein Sozialhelden gespendet wurden, befinden sich bereits im Pfarrheim und in der Pizzeria Langoletto.
Um die Menschen auf das Thema aufmerksam zu machen, baute die Projektgruppe zum Beispiel am Welt-MS-Tag einen Rollstuhl-Parcours auf, auf dem Schüler das Leben in einem Rollstuhl testen sollten, und an der Prümer Kirmes wurden zwei rollstuhlgerechte Toiletten aufgestellt. Dass dieses Projekt schon jetzt erfolgreich ist, zeigt auch, dass Annemie Nickels als Ansprechpartner der DMSG-Selbsthilfegruppe Prüm mit dem dm-Preis für das Engagement Barrierefrei ausgezeichnet wurde. lg

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