Basketball, Russland und die Lust auf Leben

NEUERBURG. (ew) Das Staatliche Eifel-Gymnasium hat einen neuen Schulleiter: Dr. Günter Scheiding ist Nachfolger von Gunter Klar, der nach neunjähriger Amtszeit in Neuerburg in den Ruhestand gegangen ist.

Gänzlich neu ist Günter Scheiding nicht am Eifel-Gymnasium. Von 1996 bis 2001 war er hier Studiendirektor für Schullaufbahnberatung und Berufsberatung und unterrichtete Sport, evangelische Religion und Russisch. 2001 wechselte er an die ADD (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion) in Trier. "Ich suchte eine Veränderung", erklärt Scheiding heute den Wechsel in die Verwaltung. Als Schulsportreferent brachte er einige Projekte auf den Weg. "Ich habe zum Beispiel für das Max-Planck-Gymnasium Trier neue Rahmenbedingungen geschaffen, die es den Schülern ermöglichten, die Anforderungen des Unterrichtes in dieser sportartbezogenen Schule leichter zu bewältigen", sagt Scheiding rückblickend. Überschaubare Schule, große Investitionen

An Grund- und Hauptschulen führte er die tägliche Sportstunde ein. Doch die Arbeit bei der ADD füllte ihn auf Dauer nicht aus. "Mir fehlte die Lebendigkeit der Schule", gesteht er im Nachhinein. Als er nun die Wahl hatte, Schulleiter in Neuerburg oder in Trier zu werden, entschied er sich leichten Herzens für die Enzstadt. "Ich fühle mich wohl in Neuerburg", sagt er - und es gab für ihn eine Menge Gründe, die für Neuerburg sprachen: Die Immobilie Staatliches Eifel Gymnasium ist in einem Top-Zustand. Rund fünf Millionen Euro sind in den vergangenen Jahren in die Instandsetzung und Modernisierung der 35 Jahre alten Gebäude (Schule, Internate, Wirtschaftsgebäude und Schwimmbad) geflossen. Mit 458 Schülern und Schülerinnen sei die Schule "überschaubar". Eine gute Basis für einen Neubeginn. Günter Scheiding wurde 1946 in Bünde (Kreis Herford) geboren. Als Jugendlicher absolvierte er zunächst eine Verwaltungslehre. Als junger Verwaltungsangestellter hat er dann ein Schlüsselerlebnis mit Folgen: "Ich stand eines Morgens vor dem Verwaltungsgebäude und dachte: Hier musst du jetzt bis zur Rente bleiben." Fortan besuchte er das Westfalen-Kolleg in Bielefeld und machte 1968 das Abitur. Anschließend studierte er in Marburg evangelische Theologie und Sport. Von 1975 bis 1978 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sportinstitut der Universität. Die Analyse der Sportlehrer- und Trainerausbildung in der Sowjetunion war 1981 das Thema seiner Dissertation. In den Herbstferien steht der Umzug an

Die gute Sportbeziehung zwischen Deutschland und Russland im Vorfeld der Olympischen Spiele in Moskau 1980 hatte ihm von 1978 bis 1979 einen Aufenthalt am Staatlichen Zentralinstitut für Körperkultur in Moskau ermöglicht. "Die waren uns weit in der Ausbildung voraus", erinnert er sich: "Talentsichtung war bei uns eher Zufall." 1980 bis 1981 war Scheiding als Referendar am Max-Planck-Gymnasium Trier, von 1981 bis 1996 Lehrer am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Trier. 1996 kam Scheiding ans Eifel-Gymnasium. Der allein erziehende Vater einer heute erwachsenen Tochter fuhr seinerzeit täglich die Strecke Trier - Neuerburg und zurück. Das soll sich ändern. Scheiding will in den Herbstferien nach Neuerburg umziehen. Den Sportverein wird es freuen, denn Scheiding ist Leiter der Basketballabteilung.

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