Basteln für eine bessere Zukunft in Ruanda

PRÜM. In diesem Jahr hat die Kaiser-Lothar-Realschule Prüm gleich zwei Jubiläen zu feiern: Zum einen wurde die Schule vor kurzem 40 Jahre alt. Zum anderen existiert die Partnerschaft mit einer Schule aus Ruanda schon seit 20 Jahren.

Es begann alles im Jahr 1984, als Konrad Mohr vom rheinland-pfälzischen Innenministerium bei einer Gesamtkonferenz dem Lehrerkollegium von seiner Reise nach Ruanda berichtete, um für seine Idee von einer Partnerschaft mit einer Einrichtung in dem afrikanischen Land zu werben. "Erstmals sahen wir Aufnahmen unserer heutigen Partnerschule ,Ecole Sociale de Rulindo‘", erinnert sich die Prümer Pädagogin Maria Streit. In der folgenden Zeit wurde das Anliegen, Ruanda den Schülern und Lehrern näher zu bringen, mit verschiedenen Projekten umgesetzt. Regelmäßig richtete die Ruanda-Arbeitsgemeinschaft schulartübergreifende Seminare mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten aus. Außerdem kommt noch heute Besuch aus Ruanda. "Vor zehn Jahren besuchte uns beispielsweise Sœur Agnes-Marie, Schulleiterin der Ecole Sociale de Rulindo", erzählt Maria Streit. Die Ruanda-AG der Kaiser-Lothar-Realschule trifft sich auch heute noch jede Woche. Das Team bespricht Informationen über das und aus dem Partnerland, sichtet Medienberichte, schreibt Briefe an Kinder und Jugendliche in Rulindo und stellt Bastelartikel für Verkaufsaktionen her. "Alle sind gefordert", erzählt die betreuende Lehrerin. "Manchmal helfen sogar kreative Mütter bei der Vorbereitung und und beim Ablauf von Verkaufsaktionen."Großer Erlös bei Ostereier-Aktionen

Die meisten Spenden werden mit dem jährlichen Verkauf von Ostereiern erzielt. Der Erlös geht direkt an die Partnerschule. In diesem Jahr haben rund 100 Kinder und Jugendliche mehr als 27 000 Eier in ihren Heimatgemeinden verkauft. Der Gewinn: Stattliche 4000 Euro. "Alle Dimensionen wurden dabei gesprengt", sagt Maria Streit. Die Schülerin Carola Spaleck aus einer sechsten Klasse engagierte sich auch: "Die Lehrer haben uns von dieser Aktion erzählt, und für mich war sofort klar, dass ich dabei sein will." Von den Einnahmen werden Schul- und Internatskosten für bedürftige Schüler in Ruanda gezahlt oder Matratzen, Decken, Bettgestelle und Schulmaterial finanziert. Außerdem startet in Prüm seit 1998 regelmäßig die Aktion unter dem Motto "Go for Ruanda", an der alle Prümer Schulen teilnehmen. Die Schüler dürfen sich an diesem Wandertag aussuchen, wie weit sie für Ruanda marschieren wollen. Doch es wird nicht nur gewandert: Die jungen Leute dürfen sich aussuchen, ob sie diese Strecke wandern, laufen oder mit dem Fahrrad oder Inlinern zurücklegen wollen. Pro zurückgelegtem Kilometer sammeln sie bei ihren Verwandten, Bekannten und Freunden einen Geldbetrag - wie hoch dieser ist, steht jedem Spender frei. Für Maria Streit und ihre AG-Mitglieder ist dieses Engagement selbstverständlich. "Die Partnerschaft ist und bleibt eine ständige Herausforderung zu solidarischem Handeln, wozu gerade auch schulische Projekte beitragen sollen", resümiert die Lehrerin.

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