Archiv Januar 2010 Bau-Boom in Bitburg stößt an seine Grenzen

Bitburg · Fast 450 Baugrundstücke wurden 2010 in Bitburg entwickelt. Damals schienen die Grenzen des Wachstums in Bitburg erreicht. Die Stadt plante zunächst keine weiteren Baugebiete mehr.

"Unter'm Stahler Kopf II" im Stadtteil Stahl, "In der Persch" in Masholder und "Auf der Acht" in Erdorf - dort dürfte nach den jüngsten Beschlüssen im Bauausschuss bald gebaut werden, wenn die Stadt Bitburg und Kreis ihre Zustimmung geben. Mit den drei Neubaugebieten setzt sich der Bautrend in Bitburg fort. "Hammerwies II" und "Schleifmühle II" sind bereits fertig geplant und baufertig. Die Volksbank Immobilien GmbH in Bitburg, die "Schleifmühle II" erschließt, ist zuversichtlich: "Es gibt schon Anfragen", sagt Johannes Thommes, Geschäftsführer der Immobilien-Sparte der Volksbank Bitburg.

Zuversicht ist jedoch nicht gleich Zufriedenheit: "Wir sind optimistisch, aber nicht euphorisch", räumt Thommes ein. Bis die Neubaugebiete baufertig seien, vergingen noch mehrere Monate: "In dieser Zeit kann sich aufgrund der Krise noch einiges ändern." Will heißen: Die Nachfrage nach Bauland könnte zurückgehen. Schon jetzt rechnet die Volksbank damit, dass die Gebiete nicht sofort verkauft werden können - in den vergangenen Jahren hieß es immer "genehmigt gleich vergeben".

Klingt die Euphorie in Sachen Neubaugebiete ab? Zwischen 1970 und 2008 hat Bitburg rund 25 Prozent Einwohner hinzugewonnen. Doch seit 2007 sinken die Einwohnerzahlen leicht: Am 31. Dezember 2007 hatte Bitburg noch 12 996 Einwohner, ein Jahr später waren es nur noch 12 875.

Auch die Stadt Bitburg sagt "Ende Neubau-Gelände": "In den nächsten Jahren sind keine weiteren Baugebiete mehr vorgesehen, da sieht man, wohin die Reise geht", sagt Werner Krämer, Pressesprecher der Stadt Bitburg. Mit anderen Worten: Die Grenzen des Wachstums sind vorerst erreicht - zumal mit der Konversion der 75 Hektar großen Fläche der US-Wohnsiedlung noch weiterer Wohnraum entstehen dürfte.

Mit den drei neuen Gebieten in Stahl, Masholder und Erdorf gibt es in Bitburg insgesamt rund 450 Baugrundstücke: Für das Baugebiet Messenhöhe in Mötsch (30 Grundstücke, Erschließungsträger: Stadt Bitburg) liegt noch keine genaue Planung vor. Die "Neuerburger Straße" (40, KR GmbH) befindet sich immer noch in der Vorplanungsphase. Die Entwicklung dieses Gebiets hängt mit dem Bau des Rautenberg-Zentrums zusammen. "Das Gebiet würde wunderbar eine Lücke um Bitburg schließen. Aber im Moment ist das nur eine Option für die Zukunft", sagt Krämer. Im "Herrenwieschen/Weiherstraße" (15, Ludwig Wadle) ist bereits alles komplett erschlossen. Der Bau hat dort schon begonnen. Im Stadtteil Masholder ist im Gebiet "Im Wingert" (22 Grundstücke, Schuh GmbH) ebenfalls schon alles erschlossen worden. Es ist nur noch ein Grundstück frei. Dieses will der Erschließungsträger aber selbst behalten. Die Schuh GbR erschließt ebenfalls das Gebiet "Hammerwies II". Von 44 Gründstücken sind 13 verkauft. Außerdem gibt es noch weitere Interessenten. Im Stadtteil Mötsch könnte im Bereich "Waldstraße" (50, Stadt Bitburg und privat) bereits gebaut werden. "Das läuft aber alles ein bisschen schleppend", sagt Werner Krämer.

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