Bauausschuss Bitburg Sanierungsfall Nordschule: Der Standort wackelt

Bitburg · Eine Bestandsanalyse, die die Stadt Bitburg in Auftrag gegeben hat, zeigt: In die Grundschule Nord müssten mehr als drei Millionen Euro investiert werden – und dann wäre die Schule noch zu klein.

 Vor wenigen Monaten wurde das Dach der Grundschule Nord in Bitburg saniert.

Vor wenigen Monaten wurde das Dach der Grundschule Nord in Bitburg saniert.

Foto: TV/Dagmar Dettmer

(de) Diese Studie hat es in sich. Denn sie zeigt: Die Grundschule Nord in Bitburg ist ein Sanierungsfall. Vergangenes Jahr tropfte es durchs Dach. Der Schaden ist inzwischen behoben (der TV berichtete). Aber damit ist es bei dem Gebäude noch lange nicht getan. Das machte Architekt Joachim Schneider bei seinem Vortrag in der Sitzung des Bauausschusses deutlich.

Die Schule, die derzeit von 174 Jungen und Mädchen besucht wird, wurde 1955 gebaut, mehrfach erweitert und wird derzeit als Halbtagsschule genutzt. Doch das werde auf Dauer so nicht bleiben, sagt Bürgermeister Joachim Kandels: „Wir werden nicht drum herumkommen, auch aus der Grundschule Nord eine Ganztagsschule zu machen. Schließlich gibt es ab 2025 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung.“ Und dann reichen die Plätze in der Grundschule Süd nach Einschätzung des Stadt-Chefs nicht aus.

Das Problem: Wollte man aus der Nordschule eine Ganztagsschule machen, müsste die Stadt in eine Mensa und zusätzliche Klassenräume investieren. Doch das geht am angestammten Platz nicht. Das Grundstück ist zu klein. Die Freifläche reicht unter der Voraussetzung, dass für jedes Kind fünf Quadratmeter vorhanden sein müssen, gerade mal für die 174 Schüler.

Hinzu kommt: In dem Gebäude gibt es einen Sanierungsstau. Genau das hatten Bitburgs Kommunalpolitiker befürchtet und eben jene Studie beauftragt, um sich einen Überblick zu verschaffen. Nun ist klar: Allein die Umsetzung von Brandschutzauflagen und Vorschriften der Unfallkasse würden fast eine Million Euro verschlingen. Hinzu kämen mittel- und langfristig weitere Sanierungsarbeiten in Höhe von noch mal rund zwei Millionen Euro.

Quer durch alle Fraktionen wurde deutlich: Die Stimmung für einen weiteren Erhalt des Schulstandorts bröckelt. Erstmals werden Forderungen nach einem Neubau laut. Doch bis der steht, vergeht Zeit. Und so wird die Stadt wohl nicht umhin­kommen, die gravierendsten Mängel an der Nordschule zu beheben.

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