Stadtentwicklung Niedriger, harmonischer und ganz neu: mit Wohnraum – Aktuelle Planung zur Bit-Galerie im Bauausschuss vorgestellt

Bitburg · Vor zehn Jahren begannen die Planungen für ein neues Einkaufszentrum in der Bitburger Innenstadt. Mit dem Ausbruch der Pandemie wurde es aber still um die Bit-Galerie. Überraschend haben nun die Entwickler einen neuen Planungsstand im Bauausschuss vorgestellt.

Bauausschuss erhält neue Entwürfe für die Bit-Galerie
Foto: CFW Architekten Trier/Render-Vision/cfw architekten/Faco Immoblien GmbH/Bts Schenk GmbH

Die Suppe köchelt schon sehr lange, doch so richtig Würze kam noch nicht an das Projekt Bit-Galerie. In der Stadt wurde schon hinter manch vorgehaltener Hand gemunkelt, dass der Plan ein Einkaufszentrum zwischen der Fußgängerzone und dem Beda Platz zu bauen klammheimlich fallen gelassen wurde. „Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Pandemie hat uns zwar ausgebremst, wir haben die Zeit allerdings gut nutzen können und weiter geplant. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und auch die weiteren Investoren sind begeistert“, sagt Stefan Kutscheid, Stefan Kutscheid, Projektentwickler und Mitinvestor der Bit-Galerie GmbH & Co KG.

Michael Feisthauer vom Planungungsbüro cfw-Architekten stellt dem Bauausschuss den aktuellen Planungsstand vor. „Wir nennen ihn bewusst Bit-Galerie ‚Restart‘ - also Neustart.“ Nach Ausbruch der Pandemie sei das Projekt erstmal auf Eis gelegt worden, habe dann aber wieder Fahrt aufgenommen und sei mit Blick auf die neuen Umstände, die unter anderem Corona, aber auch der Krieg in der Ukraine mit sich gebracht haben, weiter entwickelt worden.

Die wohl auffälligste und das Erscheinungsbild des Gebäudes maßgeblich prägende Veränderung: Neben Platz für Handel, Gastronomie und Unterhaltung soll nun auch Wohnraum in dem Komplex entstehen. „Die Gesamtfläche für den Handel wurde verringert, damit konnte das Kino anders in dem Gebäude integriert werden und soll nicht mehr auf dem Dach stehen“, sagt Feisthauer. Der entstandene freie Raum soll Platz für Miet-Wohnungen bieten. „Sie können in Leichtbauweise rund um einen begrünten Hof angeordnet werden. Wir prüfen, ob das Ganze wie wir es uns vorstellen, aus Holz gebaut werden kann.“ Diese entscheidende Anpassung des Nutzungskonzepts schlägt sich auch im ganzen Baukörper nieder. „Die Gesamthöhe sinkt um etwa 1,80 Meter und auch das Aussehen ist anders“, sagt der Architekt.

Den Anreiz dazu hat Kutscheid gegeben. „Ich bin diese abgebrochenen eckigen Staffelgeschosse etwas leid und suchte nach Alternativen.“ Seine Idee: „Irgendwie sollte sich der Bau besser in die Umgebung und das Bild der Stadt einfügen. Ich sah dann in Berlin und anderen Städten eine Lösung, die ich sehr spannend finde - die Andeutung eines Daches und mit ihm die Harmonisierung des Gesamteindrucks.“ Die Planer regten auf Nachfrage die nun vorgestellte Lösung an: Mit Holzbalken wird ein ‚klassisches‘ Dach angedeutet, dahinter finden sich dann die Wohnungen.“ Das Gebäude erhalte so eine Fassade, die den Strukturen des weiteren Stadtbildes entgegenkommt, erklärt Feisthauer.

Dass das Kino vom Dach heruntergebracht werden konnte, liegt auch an der Anpassung seiner Größe. „Wir stimmten uns eng mit dem möglichen Betreiber ab. Geplant sind nun vier Säle – drei mit 100 Sitzplätzen, einer mit 200. Das ist eine realistische Größe und entspricht auch vergleichbaren Kinos.“ Kutscheid und die Architekten gehen davon aus, dass Ende des Jahres, spätestens im kommenden Frühjahr der Bauantrag gestellt wird. „Dann kann es schnell losgehen. Wir würden den Bauantrag gern Ende des Jahres noch gestellt haben. Die Niederlegung der alten Bauten könnte dann im zweiten Quartal 2023 angegangen werden. Der Baubeginn wäre dann im Sommer oder Herbst möglich“, sagt Christian Schenk, Mit-Geschäftsführer der regionalen Investorengemeinschaft.

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