Bauernmarkt: Alles frisch vom Erzeuger

Bitburg · Wer sich schon immer dafür interessiert hat, was auf den Eifeler Feldern oder in den Ställen passiert, konnte bei der 22. Auflage des Bitburger Bauernmarktes auf Entdeckungsreise gehen. Rund 50 Direktvermarkter präsentierten sich am Sonntag auf dem Bedaplatz.

Bitburg. Mit Tüten voller Äpfel, Birnen und vieler anderer Leckereien bepackt bummelt Christiane Olk mit ihrem 17-jährigen Sohn Christoph an den Ständen der Erzeuger vorbei. Wie viele andere Bürger aus Stadt und Region genießen sie den trockenen Sonntagvormittag, um beim Bauernmarkt heimische Produkte zu naschen, anzufassen und bei Gefallen auch zu kaufen. "Hier kommen wir immer hin, weil man alles probieren kann", schwärmt der 17-Jährige. "Beim Imker haben wir alle Sorten durchprobiert und uns dann für Lindenblüten-Honig entschieden."
Seine Mutter ist besonders von den Händlern, den Direktvermarktern aus der Region, begeistert, die das Einkaufen auf dem Bauernmarkt für sie zu einem besonderen Erlebnis machen. "Die Direktvermarkter wissen sehr gut über das Bescheid, was sie verkaufen. Die beantworten einem alle Fragen zu den Produkten." Fragen, die man im Supermarkt erst gar nicht zu stellen bräuchte, weil sie einem dort keiner beantworten könne, sagt die Bitburgerin.
Rund 50 Erzeuger aus der Eifel und Region sind am Sonntag zur 22. Auflage des Bitburger Bauernmarktes gekommen, um ihre Produkte dort direkt an den Mann zu bringen. Eifeler Wurst, Ziegen- und Kuhkäse, erntefrisches Obst und Gemüse, Bienenhonig, Apfelsaft, Edelbrände oder Wildspezialitäten - das Angebot der heimischen Erzeuger bedient viele Geschmäcker. Ergänzt wird das Marktangebot durch handwerkliche und floristische Produkte, wie holzgeschnitzte Laub rechen, dekorative Wurzel gestecke, handgefertigte Krippen und vieles mehr. Die 83-jährige Schäferin Elsa von Rospatt, ein Urgestein des Bitburger Bauernmarktes, verkauft dort seit über 20 Jahren ihre selbst gemachten Produkte. "Mein Markenzeichen sind die knallbunten Socken aus unserer Schafswolle", erklärt die erfahrene Händlerin. Seit über 20 Jahren ist sie auf dem Markt präsent. So lange wie die Schäferin ist Uschi Wagner vom Hofgut Sachsen-Wagner aus Geichlingen noch nicht dabei. Seit fünf Jahren verkauft sie dort ihre kalt gepressten Speiseöle sowie selbst gemachten Senf. Mit der Resonanz ist die Eifelerin sehr zufrieden. "Viele Leute, die man hier antrifft, finden später auch den Weg zu unserem Hofgut", sagt Wagner. Der Bauernmarkt sei für die Direktvermarkter deshalb eine wunderschöne Möglichkeit, sich zu präsentieren und neue Kunden zu werben. Zusätzlich luden Bitburgs Einzelhändler zu einem Einkaufsbummel in die Stadt ein. Zwischen 13 und 18 Uhr konnten die Besucher - vom umgeleiteten Verkehr ungestört - am verkaufsoffenen Sonntag durch die Innenstadt flanieren.Extra

Maurice Bradow, 37, Weert (Niederlande): "Der Markt hat einen altmodischen Charme. Ich habe mir Apfelschnaps und für die Kinder frisch gepressten Apfelsaft gekauft." Schäferin Elsa von Rospatt, 83, Kopp Eigelbach: "Das Geschäft läuft mittelmäßig. Hier ziehe ich mehr Strickaufträge an Land, als dass ich viele Woll-Pullover verkaufe." Gertrud Weber, 51, Üttfeld: "Meine selbstgemachten Dekoartikel, Ge stecke, Wurzellandschaften mit Moos und selbst gebaute Krippen, verkaufen sich gut, weil ich etwas anbiete, was sonst niemand hat." Jana Werhan, 14, Seffern: "Ich war schon als kleines Kind hier. Man kann gut über den Markt bummeln. Die Händler haben hochwertigen Schmuck und Klamotten." (cmo)/TV-Fotos (4): Christian Moeris

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