Landwirtschaft Bauernverbände in der Region warnen vor Nahrungsmittelknappheit und fordern Umdenken in der Agrarpolitik

Wittlich/ Bitburg · Wenn die Politik die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft nicht ändert, sehen Bauern die Versorgung mit Nahrungsmitteln ernsthaft gefährdet. Was fordern sie konkret?

Manfred Zelder (li.) und Stefan Fiedler, Vorsitzende der Kreisverbände Bernkastel-Wittlich und Bitburg-Prüm, im Stall des Milchviehbetriebs Zelder in Wittlich.

Manfred Zelder (li.) und Stefan Fiedler, Vorsitzende der Kreisverbände Bernkastel-Wittlich und Bitburg-Prüm, im Stall des Milchviehbetriebs Zelder in Wittlich.

Foto: TV/Sybille Schönhofen

Rekordpreise bei Treibstoffen, Futtermittelknappheit und Engpässe beim Dünger, der zudem 500 Prozent teurer ist als vor einem Jahr: Deutschlands Landwirte beschäftigen die Folgen des Kriegs in der Ukraine. Das geht auch Manfred Zelder so, der jeden Morgen am Frühstückstisch mit seiner Familie und den Auszubildenden auf seinem Milchviehbetrieb in Wittlich die aktuellen Probleme bespricht. „Stell dir vor, es kommt kein Gas und kein Öl mehr aus Russland, es ist Juli, Regen ist angekündigt, du willst Weizen dreschen, hast aber keinen Diesel und deine Ernte wird komplett verregnet.“ Solche kritischen Situationen sieht er kommen. Manfred Zelder und Stefan Fiedler vertreten als Vorsitzende der Kreisverbände Bernkastel-Wittlich und Bitburg-Prüm jeweils 600 Vollerwerbslandwirte. Um zwei Themen machen sich die beiden Sorgen: Die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung und das wirtschaftliche Überleben der Betriebe wegen der explodierenden Preise.