Baum, Wasser, Licht und Nebel: Der für eine Million Euro neu gestaltete Bitburger Spittelplatz wird am 9. Mai eröffnet

Bitburg · So richtig groß sieht der sogenannte Großbaum auf dem neuen Spittel noch nicht aus. 11 000 Euro hat die Stadt in die Eiche investiert. Projektleiter Ralf Mayeres erklärt, warum sich die Stadt für eine Eiche statt der lange vorgesehenen Platane entschieden hat - und was vom Wachstum des Baumes zu erwarten ist.

 Der Spittel: Der neu gestaltete Platz, auf dem inzwischen eine Eiche steht, soll sich zum Treffpunkt entwickeln. TV-Foto: Dagmar Schommer

Der Spittel: Der neu gestaltete Platz, auf dem inzwischen eine Eiche steht, soll sich zum Treffpunkt entwickeln. TV-Foto: Dagmar Schommer

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Lange ist es her. Fünf Ahornbäume standen einst auf dem Spittel - damals, als er noch Postplatz genannt wurde und das Postgebäude samt dem Mosaik mit dem Bundesadler an Ort und Stelle thronte. Doch das ist Geschichte. Darüber, wie schön der Platz einmal war, lässt sich streiten. Fakt ist: Das Leben der Stadt hat dort nicht pulsiert.

Inzwischen steht der Neubau, den die Trierer Wohnungsbaugesellschaft GBT als Sieger eines Architekten- und Investorenwettbewerbs errichtet hat. Und auch der ist in der Stadt nicht unumstritten. Ähnlich wie der Platz, den die Stadt gestaltet hat. Ziel ist, dass der Spittel zum lebendigen Treffpunkt wird - auch jenseits von Festen und Feiern.

Wer sich das vorstellen will, braucht mit Blick auf das ganze Grau-in-Grau etwas Fantasie. Ein üppiger Baum hätte die Vorstellungskraft sicher beflügelt. Aber der Baum, der in Ratsdiskussionen immer als "Großbaum" bezeichnet wurde, ist zum einen noch gar nicht so groß und zum anderen bietet er noch, so ohne grünes Laub, kaum Kontrast zum Rest. Hinzu kommt: Anders, als lange angekündigt, ist es keine Platane, sondern eine Eiche. Genau genommen eine Zerreiche, "Quercus Cerris". Ein Baum mit Potenzial.

Die Zerreiche wird bis 35 Meter hoch und hat dann eine Krone von mehr als 15 Metern Durchmesser. Bis dahin dauert es. Wie lange genau, kann auch Projektleiter Ralf Mayeres nicht genau sagen. "Das hängt von vielen Faktoren ab, wie etwa Nährstoffversorgung oder Witterung. Aber in 20 Jahren wird dieser Baum wohl ausgewachsen sein", sagt der Meister im Garten- und Landschaftsbau. Was er genau sagen kann, ist, wie aus der Platane eine Eiche wurde: "Es gibt eine Baumkrankheit Massaria, von der Platanen besonders oft befallen werden." Die Gefahr, dass das junge Gewächs auf dem neuen Platz schon in fünf Jahren wegen Erkrankung wieder gefällt werden muss, erschien Mayeres zu groß, weshalb er den Bauausschuss informierte und vorschlug, von der anfälligen Platane auf eine robuste Eiche umzusatteln. Alternativ stand ein japanischer Schnurbaum zur Diskussion - hatte aber in nicht öffentlicher Sitzung gegen die Eiche das Nachsehen.Wenn die Fontänen plätschern

Zur Größe des Großbaums - derzeit ist die Eiche am Spittel etwa sechs Meter hoch - sagt Mayeres, dass ein nur etwas größeres Exemplar gleich das Doppelte der nun investierten 11 000 Euro gekostet hätte, was sich aus seiner Sicht noch nicht mal lohnt: "Größere Bäume wurzeln langsamer, während das etwas kleinere Exemplar schneller einwächst und sich deshalb besser entfaltet. In fünf Jahren merkt man schon keinen Unterschied mehr." Die Eiche, die zuletzt auch mal des Nachts in grünem Licht erstrahlte, kann beleuchtet werden. "Farblich ist da alles möglich", sagt Mayeres. Derzeit werde noch experimentiert. Auch die 15 Wasserfontänen sowie die Nebelwerfer stehen - und wurden gestern Abend erstmals getestet.

Richtig in Gang gesetzt wird die Technik aber erst ab Samstag, 9. Mai. Dem Tag, an dem Bürgermeister Joachim Kandels kurz vor der Eröffnung des Kultursommers Rheinland-Pfalz, den neuen Platz offiziell einweiht. Ab dann strahlt und sprudelt der Spittel von morgens 7.30 bis abends 22 Uhr. Wer außer dem Bierhaus, das am 29. April eröffnet, in den Neubau einzieht, will die GBT noch nicht sagen. Genauere Informationen dazu kündigt GBT-Vorstand Stefan Ahrling für die erste Maiwoche an. Aber neue Geschäfte und Läden könnten den Platz natürlich ebenfalls beleben.
Eine Million Euro haben Stadt und Land in die Gestaltung des neuen Spittels investiert. Für Mayeres ist es ein gelungenes Projekt: "Da wird jetzt von Woche zu Woche immer mehr Leben einkehren. Beginnend mit der Eröffnung des Bierhauses, der Inbetriebnahme des Brunnens und dem ersten großen Fest. Da sollte man etwas Zutrauen und Geduld haben. Dieser große, zentrale Platz ist schließlich neu für Bitburg."

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