Meinung

Es fehlt ein tragfähiges Konzept
Wie würden unsere Vorfahren reagieren, wenn sie in unsere Eifeldörfer zurückkämen? Sie hätten Schwierigkeiten, ihre Dörfer wiederzuerkennen. Sie haben in einer ärmlichen kinderreichen Zeit für wenig Geld viel arbeiten müssen, haben aber einen Baustil geprägt und gepflegt, der uns heute noch begeistert. Es stellt sich die Frage, was uns dazu bewogen hat, diesen über Jahrhunderte geprägten Baustil so zu vernachlässigen. Sicherlich war in der Nachkriegszeit das Begehren nach etwas Neuem groß. Aber auch ein eine Rückbesinnung auf das traditionelle, regionaltypische Bauen in jüngerer Zeit ist kaum erkennbar. Bei bestehenden alten Bauernhäusern wurden Eingriffe vorgenommen, die das Erscheinungsbild stark negativ veränderten. Bei Neubauten in Baugebieten wurde auf eine einheitliche Stilrichtung überhaupt keine Rücksicht genommen. So entstand ein Mix an Baustilen, der jegliche Grundlage und Richtung vermissen ließ. Eine Rückbesinnung auf den "Eifeler Baustil" wäre erstrebenswert. Dann würde vielleicht eine nachhaltige Verbesserung eingeleitet, wenn nicht die "Ökowelle" uns überrollt. Schon jetzt hat der grüne Zeitgeist das Land in der Regel nicht schöner gemacht. Die ersten Nutzer von Solarenergie haben mit Eifer jene Häuser ruiniert, die ihnen ihre fleißigen Eltern und Großeltern vererbt haben. Das Solardach wird zum Furunkel der Baukultur! Ein Ende der grünen Erfolgssträhne ist nicht in Sicht. Die Subventionen der Solarindustrie wie der Windräder haben das Land bereits nachhaltig kostümiert. Fahren Sie einmal aufmerksam durch unsere Eifellandschaft. Wäre es nicht besser, eine Balance zu finden zwischen der notwendigen Energiewende und vorhandenen örtlichen Potentialen und Ressourcen? Es fehlt ein tragbares Konzept. Das Erbe unserer Vorfahren in Dorf und Landschaft ist nachhaltig, weil es geliebt wird. Schade, wenn es verloren geht. Josef Pallien, Dudeldorf