Archiv Februar 2019 40 Jahre Beda-Markt in Bitburg - Ganz schön alt, aber junggeblieben

Bitburg · Der Beda-Markt hat einen runden Geburtstag. Die Leistungsschau von Handel, Handwerk und Landwirtschaft geht am dritten März-Wochenende zum 40. Mal über die Bühne – und zieht noch immer.

 Treffpunkt Bitburg: Zum Beda-Markt ist die Stadt rappelvoll. Neben Top-Rindern und blankpolierten Wagen gibt es auch handgemachte Musik und Party.

Treffpunkt Bitburg: Zum Beda-Markt ist die Stadt rappelvoll. Neben Top-Rindern und blankpolierten Wagen gibt es auch handgemachte Musik und Party.

Foto: klaus kimmling

Am Anfang war das Auto. Der erste Beda-Markt war eine Automobil- und  Landmaschinenschau, ein „Spezialmarkt für Landmaschinen, Pkws, Lkws und Zweiräder“, wie es bei der Premiere 1980 im Grußwort des damaligen Bürgermeisters Theo Hallet hieß. Komfortable Zelte gab es noch nicht. Die Wagen standen unter freiem Himmel auf dem Beda-Platz. Verkaufsgespräche wurden im Wohnwagen geführt.

Was keiner ahnte: Aus dieser Sache sollte sich eine der größten Messen für Handel, Handwerk und Landwirtschaft entwickeln. Seit dem hat sich eine Menge geändert. Mitte der 80er Jahre kam die Handwerkerausstellung dazu, die Landwirtschaftsschau folgte 1992. Danach war der Dreiklang aus Handel, Handwerk, Landwirtschaft komplett und wurde 2013 durch die Gesundheitsmesse in der Stadthalle ergänzt.

 Hochstimmung pur am Samstagabend mit Erich and the funky Moneyrollers im Handwerkerzelt am Beda Markt

Hochstimmung pur am Samstagabend mit Erich and the funky Moneyrollers im Handwerkerzelt am Beda Markt

Foto: Markus Angel

Der Beda-Markt ist längst mehr  als eine regionale Leistungsschau. Die Bitburger Messe hat Volksfest-Charakter und  ist der Treffpunkt im März. Es ist die älteste Wirtschaftsschau in der Region. Und die zieht immer noch die Besucher an. Rund 50 000 waren es im vergangenen Jahr – wegen des frostigen Wetters nicht ganz so viele wie üblich. Aber Wetter hin oder her: Der Beda-Markt ist  ein Dauerbrenner. Dafür legen sich die Organisatoren der einzelnen Ausstellungsbereiche Jahr für Jahr ins Zeug und feilen weiter am Konzept.

Beda-Markt in Bitburg: Ganz schön alt, aber junggeblieben
Foto: klaus kimmling (kik), klaus kimmling

Premiere feiert dieses Jahr die Frauenmesse in der Stadthalle. „Bei unserer Feedback-Runde wurde deutlich: Es ist Zeit für was Neues“, sagt Evelin Maus, Geschäftsführerin beim Wochenspiegel. Eine Analyse der Besucher der Gesundheitsmesse hätte gezeigt, dass diese hauptsächlich Frauen anzieht. Warum sich dann nicht gleich direkt an diese Zielgruppe wenden? Außerdem: „Eine Frauenmesse gibt es auch sonst in der Region noch nirgendwo“, sagt Maus. Bei der Messe „eff“ – für echt, faszinierend, fenimin – präsentieren sich 20 Aussteller aus den Bereichen Mode, Beauty, Wellness, Gesundheit und Vorsorge.

 Treffpunkt Bitburg: Zum Beda-Markt ist die Stadt rappelvoll. Neben Top-Rindern und blankpolierten Wagen gibt es auch handgemachte Musik und Party.

Treffpunkt Bitburg: Zum Beda-Markt ist die Stadt rappelvoll. Neben Top-Rindern und blankpolierten Wagen gibt es auch handgemachte Musik und Party.

Foto: Klaus Kimmling

Zwar sind ausdrücklich auch Männer bei der Frauenmesse willkommen, aber die zieht es eher in die Automobilausstellung. Für die bauen die Händler wieder das Zirkuszelt auf dem Beda-Platz auf. „Wir werden einige Verbesserungen vornehmen“, sagt Edgar Bujara, Sprecher der Werbegemeinschaft Autowelt Bitburg. Das Zelt soll besser ausgeleuchtet werden und auch an zusätzliche Heizstrahler ist gedacht. „Wir haben uns die Kritik vom Vorjahr zu Herzen genommen“, sagt Bujara. Etwa ein Dutzend Händler sowie Kreissparkasse und TÜV bauen im Zelt ihre Stände auf. Und zum runden Beda-Markt-Geburtstag gibt es auch ein Extra. „Eine Artistik-Show in der Kuppel“, sagt Bujara. Mehr wird noch nicht verraten.

Bewährt hat sich für Bujara das Streetfood-Festival rund um den Auto-Zirkus, wo an zwei Dutzend Trucks Pizza, Burger & Co. verkauft wurden: „Das zieht viele junge Leute auf den Beda-Platz und  damit auch in die Automobilausstellung.“ Organisator Markus Angel will diesmal beheizte Pavillons aufstellen, damit man auch bei schlechtem Wetter nicht im strömenden Regen oder klirrender Kälte draußen essen muss.

Kälte muss man im Handwerkerzelt nie fürchten. Hier wird es wegen der vielen Besucher eher muckelig warm. Die meisten Aussteller kommen von Jahr zu Jahr. Aber es gibt auch neue Gesichter, sagt Organisator Rudolf Rinnen von der Volksbank Eifel: „Ein Fensterbauer hat noch einen Kollegen aus dem Sanitärbereich mitgebracht.“ Schwerpunkt sei alles rund um das Thema Hausbau: „Wir haben Fertigshaus-Hersteller, Bauträger und natürlich auch Handwerker wie Fensterbauer, Schreiner, Dachdecker, Metall- und Ofenbauer im Zelt.“

Aber auch Dienstleister präsentieren sich in dem Zelt am Alten Gymnasium. Für Rinnen kein Wunder. Die Frequenz sei mit rund 1500 Leuten pro Stunde hoch – „da haben die Aussteller einfach viel Publikum“. Das Abendprogramm steht mit der Lossprechungsfeier am Donnerstag, Rob & Friends und die Unplugged Gang beim Ego-Abend am Freitag und der Moneyroller-Party am Samstag auch.

Neu konzipiert wird das Gastro-Zelt: Andere Möbel, die Theke kommt in die Mitte. Es wird keinen Küchenbetrieb mehr geben, sondern eine „italienische Ecke“ mit Selbstbedienung. „Das Ganze läuft unter Schillings Event-Zelt“, sagt Rinnen. Tagsüber soll es in diesem Zelt „eine Ruhezone abseits des Messerummels geben – „und abends steppt hier dann der Bär.“

Keine Bären, aber die schönsten Kühe laufen in Fließem auf. Für die Landwirtschaftsschau in und um die neue Auktionshalle haben sich rund 50 Aussteller angekündigt. Die werden diesmal alle in einem Zelt untergebracht. Noch ist für Gerd Grebener, Regionalleiter der Rinder-Union West, unklar, wie sich die Blauzungenkrankheit auswirken wird. „Wir wissen noch nicht, wie viele Tiere wegen der Handelsbeschränkungen prämiert und versteigert werden können. Wir brauchen dringend die Zulassungsbedingungen, um planen zu können.“ Normaler­weise stolzieren rund 300 gestriegelte und gekämmte Rinder zum Beda-Markt durch den Ring. „Wir hoffen, dass das klappt“, sagt Grebener.

In jedem Fall gibt es wieder die Kleintier-Ausstellung mit Hühnern, Kaninchen und Schafen. Und zwischen Innenstadt und Landwirtschaftsschau pendelt wie gewohnt ein Shuttle-Service – kostenlos. „Den rate ich, zu nutzen“, sagt Grebener. Die Parkplätze in Fließem, das habe sich im vergangenen Jahr gezeigt, seien für einen solchen Ansturm nicht ausreichend.

Noch ein bisschen Landwirtschaft zum Staunen gibt es beim Schleppertreffen. Nach der Premiere im vergangenen Jahr zieht die Schau mit Oldtimer-Traktoren um: mitten in die Stadt auf das Südschulgelände. Und dafür, dass die Wege zwischen den einzelnen Ausstellungsbereichen zum Bummeln einladen, sorgt Elfriede Grewe von der städtischen Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft (BVB). Sie hofft, wie alle Organisatoren, dass das Wetter zum 40. Beda-Markt frühlingshaft nach draußen zieht.

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