Beethoven zwischen Textilmalerei des 18. Jahrhunderts

Bitburg · Ein passendes Ambiente für ein Konzert, das dem Komponisten Ludwig van Beethoven gewidmet war: Im Gobelinsaal von Schloss Malberg haben Georg Mais und Sergej Markin eine Hommage an den Künstler in Wort und Ton vor Publikum dargeboten.

 Pianist Sergej Markin ist trotz jungem Alter ein Virtuose mit großem Talent. TV-Foto: Johannes Müller

Pianist Sergej Markin ist trotz jungem Alter ein Virtuose mit großem Talent. TV-Foto: Johannes Müller

Bitburg. Der Gobelinsaal, ein Schmuckstück im frisch renovierten Schloss Malberg, war Empfangssaal und ist mit einer musikalischen Lesung wieder zu einem Raum für festliche Anlässe geworden.
Von einem "kulturellen Leuchtturmprojekt" für die Region sprach Verbandsbürgermeister Bernd Spindler, der die Gäste zum Sprechkonzert "Herr Beethoven aus Bonn" willkommen hieß. Ein besonderer Dank galt dabei dem Leiter des Fördervereins, Bernhard Gies, und seinem "gut aufgestellten Team".
Fühlte man sich schon allein durch die prachtvoll galante Textilmalerei an den Wänden in die Zeit zu Beginn des 18. Jahrhunderts versetzt, so tauchte man vollends in diese ein, als der Eingangssatz der Cis-moll-Sonate ("Mondschein") erklang.
Der durch die Mozartwochen im Landkreis bestens bekannte Dirigent Georg Mais wechselte beim Sprechkonzert vom Dirigier- ans Lesepult. In einer von Klarheit und Empfindsamkeit geprägten Rezitation führte er durch das ungewöhnliche Leben des großen Musikers Beethoven, wobei er, ohne jede vordergründig verklärende Attitüde, die Einzigartigkeit von Person, Charakter und künstlerischem Schaffen facettenreich lebendig werden ließ.
Ebenso facettenreich war der musikalische Vortrag des aus Kaliningrad stammenden Pianisten Sergej Markin. Überzeugend gelang es ihm, in für Beethovens Schaffen repräsentativen Sonatensätzen Tiefe und innere Zerrissenheit, Freiheitsdrang und monumentale Kraft des Komponisten in mitreißenden Klang umzusetzen. Nicht nur die erstaunliche Virtuosität zum Beispiel in den rasenden Läufen der "Appassionata", sondern auch das bereits ausgeprägte Gestaltungsvermögen des noch jungen Künstlers beeindruckten das Publikum, das lange applaudierte. jomü

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