Bei Bankenalarm bleibt keiner cool

Bitburg · Sie ermitteln etwa 3000 Straftaten im Jahr und sorgen für die Sicherheit von rund 70 000 Einwohnern und 10 000 US-Amerikanern. Zu Besuch bei der Polizeiinspektion Bitburg.

Bitburg. 2961 Straftaten hat die Polizeiinspektion Bitburg im Jahr 2016 verzeichnet. Davon wurden 68 Prozent aufgeklärt. "Wir erhalten Hunderte Anrufe am Tag", erklärt Hauptkommissar Wolfgang Zenner. Nicht jeder dieser Anrufe hat Ermittlungen zur Folge, oft seien es Zeugenaussagen oder auch einfach nur ratsuchende Bürger. Dennoch wird alles aufgeschrieben und falls nötig, direkt an die Kollegen im Streifenwagen weitergegeben. Diese fahren dann raus, nehmen gegebenenfalls eine Anzeige auf, laden Zeugen vor und ermitteln. Hierbei seien die häufigsten Straftaten Diebstahldelikte. "Aber wir verzeichnen leider auch eine immer größere Anzahl an Körperverletzungsdelikten und eine wachsende Anzahl von Straftaten im Bereich der Internetkriminalität", sagt Zenner.
Unter den Tätern sind auch immer wieder Jugendliche. 2016 waren von den rund 1500 Tatverdächtigen 119 jugendlich, also im Alter von 14 bis 17 Jahren.

Der Beruf als Polizist hat auch Schattenseiten. Zenner: "Die Konfrontation mit Tod, Trauer und Elend, das sind halt Dinge, die zu unserer Arbeit gehören. Trotzdem sind solche emotional aufwühlende Erlebnisse nicht leicht zu verarbeiten." Auch die vielen Überstunden und der Schichtdienst seien vor allem für Familie und Freunde oft belastend. Dennoch, die Tatsache, dass man viel draußen sei und nicht nur am Schreibtisch sitze, die Abwechslung schätzten viele Polizisten an ihrem Beruf. Außerdem kann es auch sehr aufregend werden. Das wird es zum Beispiel dann, wenn ein Bankalarm reinkommt. "Ich kenne niemanden, der da so cool ist und völlig ungerührt bleibt. Eine Anspannung ist bei solchen Einsätzen immer dabei." Denn bei einem solchen Einsatz sind die Täter oft bewaffnet. "Falls nötig, können wir uns in solchen Fällen aber auch auf eine gute Zusammenarbeit mit den Luxemburger Kollegen verlassen", sagt Zenner. Mit einem Zuständigkeitsgebiet von 895 Quadratkilometern ist die Polizeiinspektion Bitburg die flächenmäßig größte in ganz Rheinland-Pfalz. Sie hat rund 65 Mitarbeiter. Neben der Stadt Bitburg ist die PI auch zuständig für die Verbandsgemeinde Bitburger Land, Neuerburg, Irrel, Speicher und Kyllburg sowie für die 10 000 Amerikaner in ihrem Dienstbezirk. Wegen der Grenzlage und der Airbase-Spangdahlem in ihrem Zuständigkeitsbereich, arbeitet die PI mit Luxemburger Kollegen und amerikanischen Sicherheitskräften zusammen.

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