Bei der Verpflegung wird nicht gespart

Kyllburg/Rittersdorf · Rund 70 000 Euro kostet die VG Bitburger Land die Versorgung der Ganztagsschüler in den beiden Grundschulen Rittersdorf und Kyllburg. Um diese Kosten zu senken, hat die Verwaltung dem Schulausschuss vorgeschlagen, den Elternanteil pro Mittagessen von 3 auf 3,50 Euro anzuheben. Die Ausschussmitglieder haben sich jedoch am Dienstag gegen eine Erhöhung ausgesprochen.

 Die Kinder der Rittersdorfer Schule (Foto) bekommen das gleiche Mittagessen wie die Ganztagsschüler in Kyllburg. TV-Foto: Uwe Hentschel

Die Kinder der Rittersdorfer Schule (Foto) bekommen das gleiche Mittagessen wie die Ganztagsschüler in Kyllburg. TV-Foto: Uwe Hentschel

Kyllburg/Rittersdorf. Für die Verpflegung von Kindern in den Ganztagsschulen Rittersdorf und Kyllburg müssen Eltern derzeit drei Euro pro Essen zahlen. Der Beitrag deckt die Kosten nicht, die der Verbandsgemeinde Bitburger Land für die Verpflegung entstehen. In der Sitzung des Ausschusses für Schulen, Jugend und Kultur befassten sich die Mitglieder mit einem Vorschlag der Verwaltung, diesen Anteil um 50 Cent zu erhöhen. "Wir haben von Seiten der Verwaltung viel darüber diskutiert", sagt Rainer Wirtz, hauptamtlicher Beigeordneter und Vorsitzender des Ausschusses. Auf der einen Seite habe die VG recht hohe Kosten zu tragen, auf der anderen Seite wolle man mit einer zusätzlichen finanziellen Belastung auch keine Schüler ausgrenzen.
Mehr als 92 000 Euro kostet die jährliche Verpflegung der derzeit 140 Kinder an den beiden einzigen Ganztagschulen der VG. Hinzu kommen rund 43 000 Euro Betriebskosten. Über den Elternanteil gedeckt werden davon laut Verwaltung jedoch nur 65 000 Euro, sodass der Kostenanteil der VG unterm Strich bei 70 000 Euro liegt.
Zuschuss für Familien möglich


"Auf 3,50 Euro zu gehen ist natürlich schon eine starke Anhebung", räumt Wirtz ein. "Aber wir müssen nun mal auch die Kosten sehen." Das tun die Ausschussmitglieder auch - nicht zuletzt deshalb, weil diese Kosten auch in der Sitzungsvorlage aufgelistet sind. Dennoch findet der Vorschlag der Verwaltung nicht die gewünschte Zustimmung. "Wir sollten den sozialen Aspekt nicht unterschätzen", warnt Thomas Etteldorf (CDU). "Denn eigentlich bräuchten wir in der Ganztagsschule gerade die Kinder, die zu Hause vielleicht kein anständiges Mittagessen bekommen", sagt er. "Und wenn wir die Erhöhung schon machen, dann sollten wir die Alternativen auch gezielt bewerben", fordert Etteldorf. Gemeint sind mit diesen Alternativen die Leistungen aus dem Sozialfonds und dem Bildungs- und Leistungspaket. Sozial schwache Familien können diese Hilfen beantragen und müssen sich dann nur noch mit einem Euro an jedem Mittagessen beteiligen. Und nach Auffassung Etteldorfs müsste auf diese Möglichkeiten viel stärker und auch regelmäßiger hingewiesen werden.
Doch selbst wenn Letzteres umgesetzt würde, so ist Nico Steinbach (SPD) dennoch gegen eine Erhöhung des Beitrags. Nach seiner Auffassung träfe das vor allem die Familien, die zwar nicht sozial schwach seien, trotzdem aber für ihr Geld hart arbeiten müssten, um über die Runden zu kommen. Dieser Meinung ist auch Anja Esch (CDU). Bei einer Familie mit zwei Ganztagskindern wären das bis zu 20 Euro Mehrbelastung pro Monat, so Esch.
Letztlich verständigen sich die Mitglieder darauf, auf die Erhöhung des Elternbeitrags zu verzichten. Zudem will die Verwaltung zunächst einmal mit dem zuständigen Cateringunternehmen verhandeln (siehe Extra), um dann in ein paar Monaten im Ausschuss erneut über eine - gegebenenfalls auch geringere - Anhebung zu beraten.Extra

Schulessen: In den Grundschulen Rittersdorf (79 Ganztagskinder) und Kyllburg (61) sorgt das Cateringunternehmen Sander für die Verpflegung. Geregelt werden die Konditionen in zwei Verträgen, die schon vor der Fusion der Verbandsgemeinden Bitburg-Land und Kyllburg zur neuen VG Bitburger Land ausgehandelt worden sind. Für Rittersdorf zahlt die VG pro Essen 3,77 Euro an den Cateringbetrieb, in Kyllburg sind es 4,67 Euro. Die Unterschiede hängen laut Verwaltung damit zusammen, dass im Preis für Kyllburg auch Leistungen wie Tischdecken und Reinigen enthalten sind, was in Rittersdorf nicht der Fall ist. Ziel der Verwaltung ist es, für beide Schulen einen gemeinsamen und insgesamt günstigeren Vertrag abzuschließen. uhe

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