Bei Niederländern einen Stein im Brett

NEUERBURG. Die Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg stemmt sich mit ihrer Gebäude- und Grundstücksbörse gegen das Ausbluten von Dörfern. Dabei zeigt sich ein neuer Trend: immer mehr Niederländer interessieren sich für Immobilien und Grundstücke im Neuerburger Land.

Mit Blick auf die dramatischen Rückgang der Bevölkerung macht die VG Neuerburg mit ihrer Gebäude- und Grundstücksbörse nachhaltig auf sich aufmerksam. Kostenlos können dort Immobilien und Grundstücke angeboten werden; ein Projekt, das bereits erste Erfolge zu verzeichnen hat. Neuer Markt von der Hundehütte bis zur Villa

Die Neuerburger Gebäude- und Grundstücksbörse ist eine Internetplattform, die 2005 im Zuge der so genannten Agrarstrukturellen Entwicklungsplanung (AEP) ins Leben gerufen wurde. Die Informationen über die Angebote sind über www.vg-neuerburg.de oder www.gis-neuerburg.de abrufbar. Ein Vorteil ist die besonders ausführliche Darstellung der Objekte. In dem Informationssystem kann nämlich neben Ortsplänen mit Straßensuche, hochaufgelösten Luftbildern und topografischen Karten das komplette Gebiet der VG eingesehen werden. Koordinator bei der Verwaltung in Neuerburg ist Kurt Rings. "Es ist wichtig, dass wir unsere Ortskerne erhalten, das schaffen wir nicht allein mit unserem ,Urvolk`", sagt er. Zudem müsse man sich überlegen, wie die Lage in zehn bis 15 Jahren aussehe. Deshalb sei es wichtig, schon jetzt eine Bestandsanalyse vorzuhalten, um kurzfristig reagieren zu können. In der Gebäude- und Grundstücksbörse Neuerburg sind zur Zeit 44 Gebäude und 122 Grunstücke aufgelistet. Hinzu kommen etliche Mietobjekte. Im vergangenen Jahr wurden in der VG Neuerburg insgesamt 48 Gebäude mit Grundstücken verkauft. In elf Fällen handelte es sich um Häuser, die in der Börse angeboten worden waren. Interessant ist ein Blick auf die Klientel: während jeweils 38 Prozent der Käufer aus der VG Neuerburg und aus Luxemburg kamen, stammten 18 Prozent aus Gebieten außerhalb der VG und jeweils zwei Prozent aus Belgien, Irland und den Niederlanden. An reinen Baugrundstücken wurden 35 veräußert, davon 21 über die Börse. In dem Fall kamen 40 Prozent aus der VG Neuerburg, 37 Prozent aus Luxemburg, 14 Prozent von außerhalb aber innerhalb Deutschlands und neun Prozent aus den Niederlanden. Unterstützt wird die Gebäude- und Grundstücksbörse inzwischen von der Kreissparkasse (KSK) Bitburg-Prüm und der Volksbank Bitburg. Die Immobilien-Experten Margit Schirmer und Werner Leuschen loben den Neuerburger Service, und beiden fällt auf, dass die Eifel bei den Niederländern in Sachen Immobilien offenbar einen Stein im Brett hat. Werner Leuschen von der KSK: "Die Holländer suchen intensiv, weil in den Niederländern die Grundstückspreise explodieren." Margit Schirmer von der Volksbank Bitburg bestätigt: "Die Niederländer kaufen auch in den Orten. Die gehen da gerne rein." Dass sich der "Trend zum Niederländer" in den vergangenen Jahren kontinuierlich aufgebaut hat, weiß auch der Immobilien-Experte bei der Volksbank Eifel-Mitte (Prüm und Gerolstein), Herbert Berens-Knauf. "Von der Hundehütte bis zur Villa. Da tut sich in der Tat ein neuer Markt auf", bestätigt er. Gleichzeitig sieht er wie seine Kollegen in Bitburg, dass bei der Kundschaft aus Köln das Geld nicht mehr so locker" sitzt wie noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Weitere detaillierte Informationen zur Gebäude- und Grundstücksbörse der VG Neuerburg gibt es bei Kurt Rings, Telefon 06564/69111, E-Mail: rings.kurt@vg-neuerburg.de

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