Beim 96. Ei zieht Horst Irsfeld vorbei

SCHÖNECKEN. Ein spannendes Rennen lieferten sich Raffer Ingo Alf und Läufer Horst Irsfeld bei der Eierlage in Schönecken. Mit einer guten Zeit von 34,20 Minuten verwies Läufer Irsfeld den Raffer auf den zweiten Platz.

Besseres Wetter hätten sich die Schönecker Junggesellen für ihre traditionelle Eierlage - seit 1764 urkundlich belegt - nicht wünschen können. Bei schöner Frühlingssonne lassen sich viele Schaulustige die Schönecker Eierlage nicht entgehen. Dort tritt der 27-jährige Kaufmann Horst Irsfeld als Läufer gegen den 25-jährigen Raffer Ingo Alf an. Die beiden Vorstandsmitglieder der Junggesellensodalität lieferten sich bei der Original-Eierlage in Schönecken ein packendes Rennen.Schaulustige feuern die Wettkämpfer an

Raffer Alf hat die Aufgabe, 104 rohe Eier aufzuraffen, die im Abstand von einer Elle, also genau 62,5 Zentimeter, in Sägemehl ausgelegt sind. Ei für Ei muss der Zeitsoldat in einem Korb am Ende der Strecke ablegen. Der längste Weg zu einem Ei beträgt dabei rund 65 Meter. Er hat eine Gesamtstrecke von 6,9 Kilometern zu bewältigen. Nicht zu unterschätzen ist dabei die Kraft, die Bücken, Aufraffen, Drehen, Laufen und Ablegen kosten. Während sich Raffer Alf in der von Zuschauern dicht umstellten Von-Hersel-Straße durchkämpft, bringt sein Gegner Horst Irsfeld eine Strecke von 7,6 Kilometern bis zum Nachbarort Seiwerath und zurück bis zum Eier-Sammelkorb hinter sich. Auch Läufer Irsfeld wird wie der Raffer von zahlreichen Schaulustigen kräftig angefeuert und legt so ein gutes Tempo vor. Die besondere Schwierigkeit für den Läufer bei der Schönecker Eierlage liegt im Überwinden eines Höhenunterschieds von 122 Metern. Während Raffer Alf zunächst die Eier einsammelt, die am weitesten vom Korb entfernt sind, macht sich Läufer Irsfeld mit einem forschen Tempo auf den Weg nach Seiwerath. Lange liegen die beiden Schönecker Junggesellen fast gleich auf. Als Horst Irsfeld gerade in Seiwerath wendet, legt Alf in der Von-Hersel-Straße das 51. Ei im Korb ab. Angefeuert von den Zuschauern geben die beiden ihr Bestes. Als Irsfeld den "Kemel" passiert, die erste Stelle des Rückwegs, auf der er von Schönecken aus wieder zu sehen ist, verkünden Böllerschüsse das Herannahen des Läufers. Raffer Alf hebt dabei gerade das 61. Ei aus dem Sägemehl auf. Die Spannung in Schönecken steigt und die Anfeuerungsrufe werden lauter. Beide Wettkämpfer geraten kräftig ins Schwitzen. Während der Raffer sich an den Korb heranarbeitet, nähert sich der Läufer mehr und mehr seinem Ziel. Horst Irsfeld bahnt sich nach 34,20 Minuten den Weg zum Sammelkorb, begleitet von Böllerschüssen als Zeichen des Endes der Eierlage. Er verweist Raffer Alf, der bereits 96 Eier aufgerafft hat, auf den zweiten Platz. Der strahlende Sieger Horst Irsfeld bekommt bei seiner Ehrung eine goldene Uhr, der Zweitplatzierte Alf ein goldenes Feuerzeug. Ein Küsschen von Freundin Diana gab es für jeden der beiden, denn die Freundinnen der Junggesellen heißen beide Diana.

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