Beim Spielen wieder Kind werden

Kniffelige Angelegenheiten ziehen ihn magisch an. Stefan Bukes aus Schleiden-Dreiborn verkauft Geduldsspiele aus und mit Leidenschaft. In Monschau steht er jede Woche auf dem Markt.

Schleiden. "Eigentlich komme ich aus Essen, aber ich bin von Mallorca nach Dreiborn gezogen", berichtet Stefan Bukes lachend davon, wie er im vergangenen Jahr der Liebe wegen in die Eifel kam. Doch, so der 42-Jährige, sei er damit zurückgekehrt zu den Wurzeln: "Meine Mutter lebte während des Krieges drei Jahre in Monschau. Kurz vor ihrem Tod vor drei Jahren sind wir zusammen hingefahren."

Er sei direkt fasziniert gewesen von dem Ort, berichtet er weiter, und so seien eben zwei Dinge zusammengekommen: "Ich hatte irgendwie Heimweh und gleichzeitig eine Geschäftsidee." Bereits vor einigen Jahren hatte Bukes seine Leidenschaft zum Beruf gemacht: Geduldspiele.

Logisches Denken hilft erheblich



"Der Schwager meines besten Freundes Sven Baeck ist einer der führenden Spiele-Erfinder. Baeck war es auch, der ihn 2001 nach Mallorca geholt hatte. Beide verkauften dann auf Mallorca ihre Spiele: "Anfangs tingelten wir mit dem (Spiele-)Rucksack von Hotel zu Hotel, den ersten Stand bauten wir selbst."

Wenn Bukes von 1000 verschiedenen Geduldspielen erzählt, leuchten seine Augen. "Das ist das Schönste am Spielen, man wird wieder Kind", schildert er. Dabei findet sich in Bukes Sortiment einiges, das auch Erwachsene fordert: "Es gibt den Schwierigkeitsgrad eins bis sieben." Ab fünf werde es sehr schwierig. Manche Holzpuzzles, nach einem ähnlichen Prinzip wie der berühmte "Zauberwürfel", könne kaum jemand ohne Lösungserklärung zusammenfügen. Plastik wie beim Würfelvorbild findet sich kaum bei Bukes: "Wir lassen vieles aus Holz fertigen, in einer Behindertenwerkstatt - oft sind es richtige kleine Kunstwerke."

Neben den Holzpuzzles fesseln auch sogenannte "Metall-Fixierer" (zwei Metallstücke, die es gilt, auseinander zu bekommen), Schnurspiele, Steckspiele aus Sechskanthölzern und Trickspiele große wie kleine "Spieler". Der Fachmann präsentiert eines der Trickspiele, eine Colaflasche, in der ein Stock, am unteren Ende durch eine Schraube verdickt, steckt. Unmöglich, denkt man als unbedarfter Betrachter, den Stock aus der Flasche zu bekommen, ohne sie zu zerbrechen.

"Es fasziniert mich immer wieder", erzählt der Spielefan, "wie unterschiedlich Menschen an Geduldspiele herangehen." Da gibt es den Systematiker: "Er geht von einer Lösungsidee zur nächsten und arbeitet sich vor." Der logische Denker hingegen überlege vorher Lösungen und beginne gezielt. Ganz anders der Chaotiker: "Er versucht es einfach, landet vielleicht einen Treffer, aber weiß dann nicht mehr, wie er es geschafft hat." Wer welcher Typ ist, kann man jede Woche an Bukes' Stand auf dem Monschauer Markt ausprobieren: "2009 habe ich vielleicht ein kleines Ladenlokal", freut er sich.

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