Belgier steigen ein, Umweltpark gerettet

42 Mitarbeiter atmen auf: Nach dem Einstieg der belgischen Seos Group hat das Amtsgericht Bitburg das Insolvenzverfahren über das Vermögen des BRG Umweltparks aufgehoben. Der Recyclingriese ist damit offiziell gerettet.

Bitburg. Ein Ende kann ein Anfang sein. Diese Erfahrung hat der BRG Umweltpark gemacht. Die Firma musste im Januar Insolvenz anmelden. Die finanzielle Schieflage der Muttergesellschaft Weiland Bau GmbH hat auch das Bitburger Recyclingunternehmen in die Knie gezwungen. Doch anders als bei der Baufirma bestand beim Umweltpark von Beginn an die Hoffnung, dass das an sich gesunde Unternehmen gerettet werden kann.
Die Baudienstleistung und Recycling (BRG) GmbH ging 1996 am Standort auf dem Flugplatz Bitburg in Betrieb. Damals war gerade das Abfallrecht reformiert worden mit dem Ziel, von der Wegwerfgesellschaft zu einer Kreislaufwirtschaft zu gelangen. Genau in diesem Bereich ist die BRG tätig: Sie trennt Abfall nach 20 Roh- und Wertstoffen. Zudem wird Bauschutt zu einem Recyclingstoff verarbeitet und Brennstoff hergestellt - ein Wachstumsmarkt.
"Das Thema Recycling ist bei unserem Rohstoff-Verbrauch gar nicht mehr wegzudenken. Nicht nur, weil es praktizierter Umweltschutz ist, sondern auch, weil ein eher rohstoffarmes Land dadurch eine gewisse Unabhängigkeit von anderen Lieferanten gewinnt", sagt BRG-Geschäftsführer Coskun Tüze. Rund elf Millionen Euro hat der BRG Umweltpark in den Standort Bitburg investiert. Die Zahl der Mitarbeiter ist von zwei auf stolze 42 gestiegen. Und die können aufatmen.
Das Amtsgericht Bitburg hat das Insolvenzverfahren über das Vermögen des BRG Umweltparks aufgehoben. "Unser Unternehmen geht mit den neuen Investoren gestärkt in die Zukunft", sagt Geschäftsführer Tüze. Sein Dank gebührt den Mitarbeitern, aber auch den Kunden, die gerade in der schwierigen Zeit zur BRG gestanden haben. "Alle Mitarbeiter bleiben an Bord, die Auftragsbücher sind gefüllt", sagt Tüze. Derzeit werden sogar Leute für den Fuhrpark und die Produktion gesucht. Auch neue Auszubildende seien willkommen.
Zum August hat das Entsorgungsunternehmen Seos Group aus dem belgischen Verviers die BRG übernommen (der TV berichtete). Seos bereitet Rohstoffe auf, die in der Stahlproduktion verwendet werden. Tüze geht davon aus, dass sich durch den Einstieg des neuen Investors auch die Angebotspalette der BRG erweitern wird. Zudem verspricht er sich eine "wirtschaftliche Dynamik". scho

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