Beliebte Zeitreise mit Fotobuch: Bitburg in vielen Bildern

Bitburg · 800 Exemplare hat der Geschichtliche Arbeitskreis Bitburger Land drucken lassen, sie sind alle vergriffen. Deshalb wurde der Band mit Fotografien von Heinz Drossard, die den Wandel der Stadt Bitburg von den 60er Jahren an dokumentieren, neu aufgelegt. 500 Stück sind nun wieder auf dem Markt.

Bitburg. Mit einem solchen Erfolg hat der Hobbyfotograf nicht gerechnet. Im Nu waren im Herbst 2010 die 800 Bände ausverkauft, in denen er seine Fotografien mit Stadtansichten von Bitburg veröffentlicht hat. "Das freut mich natürlich sehr, dass das Interesse an dieser Fotosammlung so groß ist", sagt der 75-jährige Drossard. Unterstützt wird er vom Geschichtlichen Arbeitskreis Bitburger Land, in dem er selbst seit rund 20 Jahren mitarbeitet.
Der Verein hat den Fotoband nun neu aufgelegt. Wer sich für die Arbeit interessiert, die den Wandel der Stadt Bitburg in Bildern dokumentiert, hat derzeit die Möglichkeit, in einem Schaufenster eines leerstehenden Ladens bei der Kreissparkasse in der Trierer Straße einen Eindruck zu bekommen. Während der Wandel von Jahr zu Jahr kaum spürbar ist, zeigen die teils mehr als 50 Jahren alten Bilder: In Bitburg ist eine Menge passiert.
In der Kreisstadt, die nach dem Zweiten Weltkrieg nahezu komplett zerstört war, sah es in den 60er Jahren noch eher wüst aus: bröckelnde Fassaden, triste Hinterhöfe, Baulücken und schnell emporsprießende Wohnhäuser prägten das Gesicht der Stadt. Selbst die Fußgängerzone war alles andere als eine behagliche Flaniermeile. Keine Bänke, keine Grünanlagen, graue Fassaden.Fotos dokumentieren Wandel


Damals, 1961, kam Heinz Drossard nach Bitburg. Der Fotolaborant ging nie ohne Kamera aus dem Haus. "Ich habe einfach alles fotografiert, was mir vor die Linse kam", sagt der 75-Jährige. Seine Bilder zeigen Straßenecken, an denen gerade Häuser abgerissen wurden oder solche, wo gerade gebaut wurde. "Einfach alles, was im Wandel war, hat mich interessiert", sagt Drossard. Und so dokumentieren seine Fotos auch genau diesen Wandel der Stadt.
Ob das alte Gefängnis in der Poststraße, der Schornstein der Brauerei in der Nordstadt oder das Gebäude der Alten Union in der Trierer Straße - auf Drossards Bildern sind etliche Ecken der Stadt festgehalten, die es heute so gar nicht mehr gibt. Vieles hat sich zum Positiven gewandelt, aber so manches wurde vielleicht auch vorschnell abgerissen. Wer sich ein Bild machen möchte, sollte mal in den Fotoband reinschauen.
Der Sonderband "Eine Stadt verändert sich: Bitburg 1960 bis 2008" vom Geschichtlichen Arbeitskreis Bitburger Land mit Fotografien von Heinz Drossard gibt es in der Städtischen Bücherei der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung, dem Haus Beda sowie in der Buchhandlung Schiwek.Extra

Der Geschichtliche Arbeitskreis (GAK) Bitburger Land ist eine Gruppe von etwa einem guten Dutzend Menschen, die sich beim Volksbildungswerk Bitburg-Land für die Veröffentlichung der Reihe "Beiträge zur Geschichte des Bitburger Landes" ehrenamtlich einsetzen. Die Schriftenreihe, die vierteljährlich erscheint, hat rund 500 Abonnenten. Für die einzelnen Beiträge vom Mythos des Westwalls bis zum Kleinen Wörterbuch der Bitburger Mundart arbeitet der Kreis mit verschiedenen Autoren- und Forscherteams zusammen. Die Bände finanzieren sich über den freien Verkauf sowie Zuschüsse der Verbandsgemeinde und der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung und natürlich die Abonnenten. Auf dem Programm des Arbeitskreises stehen zudem Austellungen, Exkursionen und Vorträge - etwa zur Römischen Villa Otrang bei Fließem. scho Weitere Infos gibt es im Internet unter www.gak-bitbug.de Kontakt: Manfred Kottmann, Telefon 06561/9645-16.

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