Bereicherung und Konkurrenz

Waxweiler/Prüm/Hosingen · Ein neues Sport- und Freizeitbad eröffnet morgen im luxemburgischen Hosingen. Konkurrenz für die Nachbarbäder? Bei den Besucherzahlen wohl nicht, aber der Personalmangel in Eifeler Bädern könnte sich weiter zuspitzen.

 Für das Freibad in Waxweiler sucht die Verbandsgemeinde Arzfeld händeringend nach einem Bademeister. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Für das Freibad in Waxweiler sucht die Verbandsgemeinde Arzfeld händeringend nach einem Bademeister. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Waxweiler/Prüm/Hosingen. Mit Verspätung startete das Freibad Waxweiler am 7. Juni in die Saison 2013. Als das Bad am 9. September wieder schloss, blickte der Betrieb trotzdem auf eine gute Bilanz - 20 000 Gäste kamen in knapp einem Vierteljahr zum Schwimmen und Entspannen. Zufrieden könnten sich die Mitarbeiter des Bades also zurücklehnen und sich auf die Saison 2014 vorbereiten, wäre da nicht ein neuer Mitbewerber auf dem Markt, der im nur 30 Kilometer entfernten Luxemburg um die Gunst der Erholungssuchenden buhlt. Auf 3500 Quadratmetern verspricht ab morgen das Spaß- und Freizeitbad AquaNat\'Our Schwimm- und Saunavergnügen im ehemaligen Wildpark Hosingen. Ist das Bad auf dem 150 Hektar großen Gelände eine Konkurrenz für die Eifelbäder? "Nicht direkt, Sorgen um ausbleibende Gäste müssen wir uns wohl nicht machen", sagt An dreas Kruppert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld. Er sehe in dem neuen Komplex sogar durchaus eine Bereicherung für die grenzüberschreitende Tourismusregion. "Das Angebot in der Region wird durch das Bad hier ja erweitert, Urlauber fahren dort ja nicht jeden Tag hin, Gäste aus Luxemburg sind bei uns eher selten, alles in allem müssen die Bäder in den Eifeler Verbandsgemeinden wohl kaum mit einem Besucherrückgang rechnen", hofft Kruppert.Personal ist schwer zu finden

Ein Problem bereite die Neueröffnung aber trotzdem: "Ich fürchte, dass unser Personalmangel sich durch das neue Bad weiter zuspitzen könnte." Es sei schon vor Eröffnung der neuen Anlage nicht leicht gewesen, einen Schwimmmeister zu finden: "AquaNat\'Our hat zudem Personal abgezogen, wir suchen gerade händeringend nach einem Bademeister. Noch haben wir einige Monate, wenn wir die Stelle aber nicht bis Beginn der Saison besetzen können, haben wir ein ernsthaftes Problem", sagt er. Im schlimmsten Fall müsse das Freibad dann geschlossen bleiben.Etwa 17,8 Millionen Euro hat der Neubau in Hosingen gekostet. Rund zehn Millionen Euro der Kosten trägt der luxemburgische Staat: Das Ministerium für Sport investierte 9 450 000 Euro, das Ministerium für Tourismus 550 000 Euro. Den restlichen Anteil übernimmt der Betreiber Sispolo (Syndicat intercommunal pour l\'éducation, l\'einseignement, le sport et les loisirs), ein Verband der Gemeinden Parc Hosingen und Putscheid. Sispolo wurde 1984 mit dem Ziel gegründet, gemeindeübergreifende Aufgaben zu übernehmen. Der Verband betreibt unter anderem eine Schule, eine Kinderkrippe und Sportanlagen.Auch in der Verbandsgemeinde Prüm werden hinsichtlich der Gästezahlen des Kurcenter-Freizeitbades keine großen Auswirkungen erwartet. Das Prümer Bad sei gut aufgestellt und unter touristischen Gesichtspunkten regional von Bedeutung. Gäste aus den Nachbarländern würden wohl kaum abgezogen, man müsse sich dem Markt selbstbewusst stellen, teilt das Presseamt der VG Prüm mit. Natürlich werde der eine oder andere Badegast auch von Prüm aus mal nach Luxemburg fahren, langfristig sei aber wohl nicht mit sinkenden Badegastzahlen zu rechnen.aquanatour.luExtra

Das Schwimmbad AquaNat\\'Our ist 3500 Quadratmeter groß. Es bietet verschiedene Becken und einen Saunabereich. Von Montag bis Samstag ist das Bad von 8 bis 22 Uhr geöffnet, Sonntags von 9 bis 22 Uhr. Erwachsene bezahlen für zwei Stunden im Schwimmbad 5 Euro (vier Stunden: 8 Euro; Tageskarte: 10 Euro). Zwei Stunden Sauna kosten 16 Euro (vier Stunden: 19 Euro; Tageskarte: 25 Euro).

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