Bereit für den Ernstfall

BITBURG. Gerüstet für die Vogelgrippe ist die Kreisverwaltung. Seit Monaten laufen die Vorbereitungen. Bisher wurden 30 tote Vögel gefunden und zur Untersuchung geschickt – bisher alle mit negativem Befund.

 Vorbereitet: Beinahe bis zur Decke stapeln sich fast die Schutzanzüge und weitere Gerätschaften im Lager in der Kreisverwaltung, die Rudolf Heck und seine Kollegen im Fall der Vogelgrippe benötigen.Foto: Harald Jansen

Vorbereitet: Beinahe bis zur Decke stapeln sich fast die Schutzanzüge und weitere Gerätschaften im Lager in der Kreisverwaltung, die Rudolf Heck und seine Kollegen im Fall der Vogelgrippe benötigen.Foto: Harald Jansen

Das Thema Vogelgrippe bewegt die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm schon seit Monate. Bereits im Sommer vergangenen Jahres begannen die Vorbereitungen. Vogel-Bestände wurden erfasst, Absprachen mit den Verbandsgemeinden wurden getroffen und Material wie Schutzanzüge und Schutzbrillen beschafft. "Aufgrund der Schweinepest haben wir eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Seuchen", sagt die zuständige Verwaltungsdirektorin Gisela Mayer-Schlöder. In der Kreisverwaltung lagern für den Fall der Fälle bereits Materialien, die den Tierärzten und Helfern einen gefahrlosen Einsatz in infizierten Beständen ermöglichen sollen. Neben mehr als 3000 Schutz-Overalls gibt es rund 180 Feinstaubmasken, Schutzbrillen, 300 Stiefel mit Gummizug und unter anderem knapp 500 Kadaverbeutel. Dass dieses Material bisher teilweise nur für laufende Routine-Arbeiten der vier Kreis-Veterinäre gebraucht wird, hängt damit zusammen, dass der Ernstfall noch nicht eingetreten ist. "Rund 30 tote Vögel wurden bisher untersucht", sagt Rudolf Heck. Die Ergebnisse waren durchweg negativ. Eingesammelt werden die Kadaver übrigens zum großen Teil von Feuerwehrmännern. Im Wege der Amtshilfe haben sie es übernommen, die toten Tiere zu bergen. In diesem Zusammenhang bittet Mayer-Schlöder noch einmal eindringlich darum "keine toten Vögel anzufassen". Für den Fall, dass die Vogelgrippe dann doch im Kreis auftritt, steht das weitere Vorgehen bereits fest. "Um den Fundort wird ein Sperrbezirk gezogen", sagt Mayer-Schlöder. Innerhalb eines Kreises mit einem Durchmesser von drei Kilometern würden vermutlich alle Vögel getötet. Wie und wie schnell dies geschieht, hängt dann davon ab, wie viele Tiere mittels Kohlendioxid getötet werden müssen. Ein Dutzend Betriebe mit mehr als 1000 Hühnern gibt es laut Verwaltung im Kreis. In einem Betrieb gibt es rund 35 000 Hühner. Im Fall der Fälle werden Zufahrten zum Seuchengebiet gesperrt. "Wir haben zwei Desinfektionsschleusen vorrätig, durch die Fahrzeuge durchfahren müssen", sagt Mayer-Schlöder. Weitere Schleusen könnten beschafft werden. Auch für das Beobachtungsgebiet mit einem Radius von zehn Kilometern um den Fundort gibt es Restriktionen. Obwohl die heiße Phase nicht zuletzt nach dem Fund einer Ente mit Vogelgrippe an der Landesgrenze bei Ludwigshafen längst begonnen hat, herrscht in den Räumen der Veterinärabteilung keine Hektik. Untätig sind die Tierärzte aber ebenfalls nicht. "Unsere Veterinäre werden stichprobenartig überprüfen, ob die Stallpflicht eingehalten wird", sagt die Verwaltungsdirektorin. Laufen trotz Verbots Vögel frei herum, drohen Bußgelder. Während der Dienstzeiten können tote Vögel bei den Kreisveterinären unter Telefon 06561/15-2140 gemeldet werden. Abends und an Wochenenden nehmen die Polizei-Inspektionen Bitburg (Telefon/06561/96850) und Prüm (Telefon 06551/9420) Meldungen entgegen.

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