Bereit für den Transport von Trafos

Bitburg · Mehr als vier Millionen Euro hat der Netzbetreiber Amprion in die Bahntrasse zwischen Erdorf und Bitburg investiert. Genutzt werden soll der sechs Kilometer lange Abschnitt für den Transport von Trafos.

Bitburg. Um 11 Uhr ist Abfahrt am Bahnhof Erdorf. So zumindest steht es auf der Einladung zu der Bahnfahrt, für die es kein Ticket gibt. Mit wie viel Verspätung dieser Zug starten wird, spielt deshalb keine Rolle. Denn das Schienengefährt, das am kommenden Donnerstagvormittag am Erdorfer Bahnhof startet, ist ein Sonderzug. Mit einem Schienenbus werden die geladenen Gäste gemütlich von Erdorf nach Bitburg bummeln. Entlang der Strecke, in die der Gastgeber in den vergangenen Monaten mehr als vier Millionen Euro investiert hat.
Gastgeber, Investor und damit letztendlich auch Eigentümer der sechs Kilometer langen Trasse ist der Netzbetreiber Amprion, der die Strecke im vergangenen Jahr von der Stadt erworben hat. "Die gesamte Strecke einschließlich der Brücken ist restauriert", sagt Gerd Pröpper, Eisenbahnbetriebsleiter des ehemaligen RWE-Tochterunternehmens Amprion. Zukünftig, so Pröpper, soll die Strecke ausschließlich für den Transport von Trafos genutzt werden. Wie zuletzt im Fall der beiden mehr als 200 Tonnen schweren Trafos, die im vergangenen Herbst zwischen Erdorf und dem ebenfalls von Amprion betriebenen Umspannwerk Niederstedem auf Schienen und Straßen transportiert wurden (der TV berichtete).
Die Bahntrasse zwischen Erdorf und Bitburg ist Teil der einstigen eingleisigen Nebenbahn durch die Südeifel. Vor etwas mehr als 100 Jahren wurde zwischen Wintersdorf und Irrel das letzte noch fehlende Teilstück der "Nims-Sauertalbahn" in Betrieb genommen. Über eine Länge von rund 45 Kilometern war damit eine Verbindung zwischen Erdorf und Igel und damit schließlich eine Vernetzung der Bahnstrecken Trier-Köln und Koblenz-Trier-Luxemburg hergestellt worden.
Nachdem die Strecke im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und anschließend wieder aufgebaut wurde, folgte nur zwei Jahrzehnte später das endgültige Ende in Raten: 1968 wurde zunächst der Abschnitt zwischen Irrel und Igel stillgelegt. In den beiden Jahren darauf folgte die Einstellung des Personenverkehrs zwischen Irrel und Erdorf. Gut 20 Jahre später wurde dann auch dieser Abschnitt stillgelegt: 1988 zunächst das Teilstück zwischen Irrel und Wolsfeld und 1995 schließlich dann auch noch das Stück zwischen Wolsfeld und Bitburg.
Übrig geblieben ist die sechs Kilometer lange Verbindung zwischen Bitburg und Erdorf. uhe

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