Berlin kann kommen

METTERICH. (ka) Ende einer Herkulesarbeit: Das zwölfjährige Flurbereinigungsverfahren ist abgeschlossen. Zum Abschluss wurde kräftig gefeiert. Zudem wurde eine Gedenktafel eingeweiht.

Viel Prominenz, allen voran Josef Peter Mertes, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, sowie Vertreter der in die Flurbereinigung involvierten Behörden, nahmen am Festakt in der Ortsmitte und der anschließenden Abschlussfeier teil. Zuvor hatte man sich bei einer Planwagenfahrt vor Ort informiert "Es war eine langandauernde Maßnahme, aber das Konzept hat gestimmt", lobte der ADD-Präsident. Es habe den Belangen aller Bürger Rechnung getragen. Nicht nur die Umgebung, auch der Ortskern profitiere davon. Michael Feinen, Vorstandvorsitzender der Teilnehmergemeinschaft Metterich, bezeichnete die Flurbereinigung als unverzichtbar und nannte drei Hauptgründe: Existenzsicherung und Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe, verlässliche Bodenordnung für die Verpächter und Neuvermessung der Grundstücke normaler Hausbesitzer. Auch Ortsbürgermeister Rainer Wirtz unterstrich die Notwendigkeit der Maßnahme und dankte allen, die zum Gelingen beigetragen hatten. "Ein Glücksfall für Metterich, weil der Gemeinderat die Entwicklung schnell und vorausschauend erkannt hat", sagte Landrat Roger Graef. "Ökonomie und Ökologie harmonieren bestens. Es lohnt sich, das anzusehen." Bürgermeister Jürgen Backes sah in der erfolgreich abgeschlossenen Flurbereinigung auch die konsequente Fortführung des Wettbewerbs "Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf hat Zukunft". Dies sei ein weiterer Schritt zum Bundeswettbewerb im kommenden Jahr. "Ich bin sicher, dass Metterich auch in Berlin eine große Rolle spielen wird", schloss Jürgen Backes und erntete Riesenbeifall. Für den Verband der Teilnehmergemeinschaften (VTG) sprach dessen Vorsitzender Johannes Billen und für das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Präsident Johann Mücken. Edgar Henkel, Verfahrensleiter der Flurbereinigung, informierte detailliert über die einzelnen Projekte. Vorrangige Ziele waren: Agrarstrukturverbesserung, Dorfentwicklung, Naturschutz sowie Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes. Die Gebietsgröße betrug 728 Hektar. Die durchschnittliche Grundstücksgröße beträgt jetzt 4,2 Hektar; vorher waren es 0,9 Hektar. Aus 1500 Katasterflurstücken sind 600 geworden. 17,4 Kilometer neue Wirtschaftswege wurden gebaut. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 880 000 Euro, davon 86 Prozent Zuschüsse und 14 Prozent Eigenleistung. Schmunzeln und Heiterkeit erregte Edgar Henkel mit einer Aussage, die der Mettericher Bürger Christoph Meyer, der beim Festakt anwesend war, zu Beginn des Flurbereinigungsverfahrens anno 1994 gemacht hatte. Zitat: "Ät Best wolle ma hofen un ob et Schlemmst gefasst sein" (Das Beste wollen wir hoffen und auf das Schlimmste gefasst sein). Den positiven Teil von Christoph Meyers Prognose bestätigten Adam Koller, Philipp Müller und Benedikt Crames, alle Mettericher Landwirte: "Das Beste ist eingetreten. Alle sind zufrieden. Im Dorf hat es keine Feindschaften gegeben. Die Flurbereinigung war goldrichtig. Uns hat sie noch keine 50 Euro gekostet. Alles was wir eingezahlt haben, gab es zurück."

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