Berliner Philharmoniker in Steinfeld

Steinfeld · Zwei gute Nachrichten für Pater Bernhard vom Kloster Steinfeld: Vor Kurzem hat er einen weiteren Fördervertrag für die anstehende Sanierung des Scheunengebäudes erhalten. Und es wird in der Steinfelder Basilika (Kreis Euskirchen) ein Konzert mit besonderen Gästen geben: den Berliner Philharmonikern.

 Wolf Werth (links) von der Stiftung Denkmalschutz übergab Pater Bernhardeinen Fördervertrag zur Sanierung der Scheune. Foto: Manfred Hilgers

Wolf Werth (links) von der Stiftung Denkmalschutz übergab Pater Bernhardeinen Fördervertrag zur Sanierung der Scheune. Foto: Manfred Hilgers

Exakt 11 902,25 Euro - das ist die Summe, die in dem Fördervertrag steht. Den hatte Wolf Werth, der Ortskurator Euskirchen-Eifel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), an Pater Bernhard für die anstehende Sanierung des Scheunengebäudes überreicht.

Und Werth hatte noch etwas Besonderes dabei: Der Kreuzweingartener, ehemaliger Musikchef des Deutschlandfunks, der über 20 Jahre lang die Sendung "Grundton D - Konzerte für den Denkmalschutz" leitete, hat es durch seine Beziehungen ermöglicht, dass die Berliner Philharmoniker in der Steinfelder Basilika zu hören sein werden. Der Erlös des Benefizkonzerts kommt vollständig den Sanierungen im Kloster zugute.

Musik in und für Baudenkmäler



Der Termin steht schon fest: Am Dienstag, 12. Juli, um 19.30 Uhr startet das Musikereignis im Kloster. Für Musikkenner Wolf Werth handelt es sich bei den Berliner Philharmonikern um "das wohl bekannteste Orchester der Welt". Der Deutschlandfunk in Zusammenarbeit mit der DSD strahlt die Konzertreihe "Grundton D - Konzerte für den Denkmalschutz" seit 1990 aus. Hochkarätige Musiker spielen in bedrohten Baudenkmälern. Zunächst konzentrierte man sich auf die neuen Bundesländer. "Jetzt geht man verstärkt in die alten Bundesländer", erklärte Wolf Werth.

Der Erlös aus den Konzertveranstaltungen fließt direkt in den Wiederaufbau und Erhalt dieser Bauten. Bisher kamen so über zwei Millionen Euro für denkmalgeschützte Gebäude zusammen.

Dass nun Steinfeld auserkoren wurde, liege "nicht nur am Charisma von Pater Bernhard", erklärte Werth, sondern an der "überregionalen Bedeutung des Klosters Steinfeld für ganz Deutschland". Solisten der Berliner Philharmoniker werden ein "reines Barockprogramm" aufführen. Wenn alles klappt, soll es im Kloster auch eine Ausstellung zur Radiosendung Grundton D geben, in der die bisherigen Aufführungsorte vorgestellt und Mitschnitte der Konzerte zu hören sein werden.

Über 800 000 Euro muss das Kloster in die Sanierung der barocken Scheune aus dem 18. Jahrhundert, die den nördlichen Abschluss des Wirtschaftshofs bildet, stecken. Wie Pater Bernhard erklärt, steuert das Land etwa 30 Prozent der Kosten bei, der Bund noch etwas mehr.

Der langgestreckte, zweigeschossige Putzbau mit Natursteinelementen aus dem Jahr 1774 wurde in den vergangenen Jahrhunderten umgebaut und als Werkstatt und Turnhalle genutzt. Vor allem im Dachstuhl ist ein hoher Anteil an Originalsubstanz erhalten. Aber die Dachkonstruktion und die Deckenbalken sind derart von Fäulnis und Schädlingen befallen, dass die Statik gefährdet ist.

Die DSD half dem Kloster schon 2006 und 2008 finanziell bei der Restaurierung des Prälaturgebäudes und 2009 bei der Instandsetzung des Westwerks der Basilika mit insgesamt 300 000 Euro.

Karten für das Konzert "Grundton D" können unter der Telefonnummer (0 24 41) 88 90 vorbestellt werden.

kloster-steinfeld.de

EXTRA

FöRDERUNGEN



Das Kloster Steinfeld ist eines von über 250 Projekten, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in NRW fördern konnte. Im Kreis gehören unter anderem das Radioteleskop Stockert, die Weingartener Höfe in Mechernich und die Kleeburg in Weidesheim dazu. Die Spenden von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie Gelder von Bund und Land ermöglichen, dass die Steinfelder Gymnasiasten den barocken Scheunenbau auch weiterhin als Turnhalle nutzen können. Im Gebäude ist auch eine Werkstatt untergebracht. Aus den Erträgen der GlücksSpirale werden jährlich bundesweit Projekte aus den Bereichen Wohlfahrt, Sport und Denkmalpflege mit rund 50 Millionen Euro gefördert.

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