Bernd Spindler will über 2012 hinaus VG-Chef bleiben

Neues Jahr, neues Glück: Da für Bernd Spindler im abgelaufenen Jahr nicht alles so eingetreten ist, wie er es sich vorgenommen hat, setzt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kyllburg seine Hoffnungen nun in das Jahr 2010 - und denkt auch schon an die Bürgermeister-Wahl 2012.

 „Wir haben 2010 genügend Arbeit“: Einige umstrittene Fragen gilt es für Bernd Spindler, Bürgermeister der VG Kyllburg, zu klären. TV-Foto: Klaus Kimmling

„Wir haben 2010 genügend Arbeit“: Einige umstrittene Fragen gilt es für Bernd Spindler, Bürgermeister der VG Kyllburg, zu klären. TV-Foto: Klaus Kimmling

Kyllburg. (neb) Die Wahl eines neuen Bürgermeisters der Verbandsgemeinde - in Kyllburg steht sie erst 2012 wieder auf dem Programm. Doch zurücklehnen, während die Kollegen in den umliegenden Verbandsgemeinden im Wahlkampfstress waren, konnte sich der Kyllburger VG-Chef Bernd Spindler im vergangenen Jahr auch nicht: Umstrittene Themen wie etwa der Streit über die Tourismus-Förderung, der in der VG inzwischen ins dritte Jahr geht, die Kommunalreform - die VG Kyllburg soll sich bis 2013 nach einem Fusionspartner umsehen - oder auch die anstehende Schließung der Kyllburger Hauptschule sorgten für gehörig Diskussionsstoff. Im Gespräch mit TV-Redakteurin Nina Ebner zieht der 55-Jährige Bilanz für das Jahr 2009 und gibt Auskunft darüber, was er 2010 alles anpacken möchte.

Kommunalreform, Tourismus-Streit, das Aus der Kyllburger Hauptschule, das scheinbar unverkäufliche Schloss Malberg - 2009 war kein einfaches Jahr für die VG Kyllburg, oder?

Bernd Spindler: Die vergangenen Jahre waren für die Verbandsgemeinde noch nie einfach. Aber 2009 war sicherlich ein Jahr mit besonderen Herausforderungen.

Was hatten Sie sich denn zu Jahresbeginn vorgenommen?

Spindler: Ich wollte einen wesentlichen Schritt weiterkommen in der unsäglichen Geschichte Fremdenverkehr und auch beim Verkauf von Schloss Malberg. Beides ist in dieser Klarheit leider nicht eingetreten, so dass wir für 2010 genügend Arbeit haben.

Im Tourismus-Streit ist man auf der Stelle getreten. Wie wollen Sie sicherstellen, dass sich das 2010 nicht wiederholt?

Spindler: Meine Einwirkungsmöglichkeiten sind da leider sehr eingeschränkt. In erster Linie sind die Stadt Kyllburg und die Ortsgemeinden gefordert. Sie müssen deutlich sagen, was sie wollen. Danach werden wir den erforderlichen Prozess gerne unterstützen. Unabhängig davon werden wir noch einmal sehr schnell Kontakt mit dem Zweckverband Feriengebiet Bitburger Land aufnehmen, um auszuloten, zu welchen Bedingungen wir gegebenenfalls Mitglied werden können.

Was schwebt Ihnen denn mit dem Zweckverband vor?

Spindler: Hier vor Ort könnte es zum Beispiel künftig nur noch eine Art "Service-Punkt" im Fremdenverkehr geben. Die Vermarktung, die Planung und vieles mehr könnte übergreifend vom Zweckverband erledigt werden. Aber all das setzt voraus, dass die Ortsgemeinden und die Stadt mitmachen. Denn auch dabei muss Geld in die Hand genommen werden - und genau das darf die VG nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts nicht, ohne dass alle Ortsgemeinden vorher zustimmen. Eines steht jedenfalls fest: Ohne Fremdenverkehr lassen wir die wirtschaftliche Chancen in unserer Region brachliegen. Wir brauchen den Fremdenverkehr!

Ein großes Thema ist sicherlich auch das Schloss Malberg …

Spindler: Ja, das ist ein Dauerbrenner. Wir werden auch 2010 intensive Gespräche mit potenziellen Käufern führen. Doch den Verkauf des Schlosses kann man nicht übers Knie brechen. Es sind schwierige Fragen zu klären, beispielsweise möchten wir sichergestellt wissen, dass wir die bislang rund acht Millionen Euro an Zuschüssen nicht zurückzahlen müssen. Das Land und auch der Bund knüpfen dies an gewisse Bedingungen - etwa eine öffentliche Nutzung und die Zukunftsfähigkeit der Schlossanlage mit neuem Eigentümer. Durch die Wirtschafts- und Finanzkrise ist einiges schwieriger geworden.

Apropos zukunftsfähig - wie stellen Sie sicher, dass nach dem Aus der Hauptschule der Kyllburger Schulstandort gut für die Zukunft gerüstet ist?

Spindler: Wir wollen noch 2010 die Ganztagsgrundschule einrichten und die Kyllburger Kita in das Gebäude einziehen lassen. Anschließend wollen wir das Schulgebäude unter anderem energetisch sanieren. Dazu gibt es keine Zuschüsse und im VG-Rat gibt es immer noch starke Kräfte, die sagen, lass doch die energetische Sanierung sein, wir versorgen das Gebäude durch die Holzhackschnitzelheizung ohnehin sehr günstig mit Energie. Aber das ist gerade angesichts der Klimaveränderungen kaum nachzuvollziehen.

Ein Thema, dem Sie sich ebenfalls nicht entziehen können, ist die Diskussion um die Kommunalreform. Was wünschen Sie sich diesbezüglich für die Wald eifel?

Spindler: Ich hoffe, dass sich die VG Kyllburg in einem zukunftsfähigen Verband wiederfindet, der aus mehr besteht als nur aus der Verbandsgemeinde Kyllburg und der Verbandsgemeinde Speicher. Ich hoffe weiter, dass die Untersuchung der Universität Trier eine gute Basis für Gespräche ist, damit die Waldeifel mit den Ortsgemeinden in der neuen Einheit eine gute Zukunft haben.

Schon 2013 könnte es auf freiwilliger Basis zu einer Neugliederung im Eifelkreis kommen. Ihre Amtszeit läuft allerdings schon 2012 aus. Würden Sie dennoch für den Posten als "Übergangs-Bürgermeister" kandidieren?

Spindler: Ja.

Und wo sehen Sie sich dann nach 2013?

Spindler: So weit habe ich noch gar nicht geschaut. Schaun wir mal, wie ein großer "Philosoph" einmal sagte.Zur Person Bernd Spindler lebt in Neustraßburg, ist verheiratet und hat drei erwachsene Töchter. Seit 1996 ist der 55-Jährige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kyllburg. Zudem sitzt er für die SPD im Kreistag des Eifelkreises Bitburg-Prüm und ist dort stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Der studierte Jurist arbeitete vor seinem Wechsel an die Kyllburger Rathausspitze bei der Kreisverwaltung in Daun. (neb)

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