Bertradas Kinder dürfen bleiben

Der Umzug der Bertrada-Grundschule Prüm in das Gebäude der ehemaligen Wandalbert-Hauptschule ist vorerst vom Tisch. Ob es überhaupt einmal zu einem Gebäude-wechsel kommt, wird die Verbandsgemeinde (VG) frühestens in drei bis vier Jahren prüfen.

 Die Bertrada-Grundschüler können weiterhin unter der „Aufsicht“ Jesu auf ihrem Schulhof spielen. Der Umzug in das ehemalige Hauptschulgebäude ist vorerst vom Tisch. TV-Foto: Stefanie Glandien

Die Bertrada-Grundschüler können weiterhin unter der „Aufsicht“ Jesu auf ihrem Schulhof spielen. Der Umzug in das ehemalige Hauptschulgebäude ist vorerst vom Tisch. TV-Foto: Stefanie Glandien

Prüm. Laut war der Aufschrei der Eltern, als es vor mehr als einem Jahr hieß, die Bertrada-Grundschule mit ihren rund 350 Schülern könnte eventuell in das Gebäude der ehemaligen Wandalbert-Hauptschule umziehen (der TV berichtete). Da für das Gebäude auf absehbare Zeit keine Verwendung mehr besteht, hatten sich die Verbandsgemeinde Prüm und Kreisverwaltung Bitburg-Prüm Gedanken darüber gemacht, wie man den frei werdenden Raum nutzen könne.

Lehrer und Eltern sind wachsam



Eine im Frühsommer 2009 organisierte Befragung ergab, dass 94 Prozent der Eltern gegen einen Umzug sind. Sie befürchteten unter anderem, dass die Erstklässler nach dem Kindergarten direkt in den Trubel eines großen Schulzentrums geraten würden und damit überfordert seien. Immerhin besuchen rund 600 Schüler die Realschule plus und rund 1200 Teil- und Vollzeitschüler die Berufsbildende Schule und das Berufliche Gymnasium in der Nachbarschaft. Da es zu Stoßzeiten an der Wandalbertstraße dementsprechend lebhaft zugeht, sorgten sich die Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder beim Schulweg oder bei der Busfahrt.

Doch vorerst ist der Umzug vom Tisch. Jedenfalls die nächsten vier Jahre, denn bis dahin laufen nach und nach die Hauptschulklassen aus, die dort noch unterrichtet und ihren Abschluss machen werden. Seit Schuljahresbeginn sind die fünften Klassen der Realschule plus ebenfalls im Gebäude untergebracht. Die Kaiser-Lothar-Realschule und die Wandalbert-Hauptschule wurden zum 31. Juli aufgelöst und in der neuen Realschule plus zusammengeführt, deren Träger der Eifelkreis Bitburg-Prüm ist. Unterrichtet wird in beiden Gebäuden. "Ein Einzug der Grundschule in Räume dieses Schulgebäudes wäre frühestens dann möglich, wenn die noch vorhandenen Hauptschulklassen ihre Abschlüsse gemacht haben", lautet eine Stellungnahme der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm. "Still ruht der See", sagt Klaus Hack, Rektor der Bertrada-Grundschule in Prüm. "Im Moment ist es ruhig, und wir sind wachsam." Unter "wir" versteht er neben der Grundschulleitung auch den Elternbeirat. Dessen Vorsitzende, Sabine Rehm, hat sich damals intensiv mit dem Thema beschäftigt. Sowohl Lehrer als auch Eltern der Bertrada-Grundschüler standen den Umzugsplänen sehr skeptisch gegenüber. "Ich sage nach wie vor, einen besseren Standort als den jetzigen gibt es für eine Grundschule nicht", betont Hack. "Wir sind mitten in der Stadt und haben dennoch eine Schutzzone für unsere Kinder, über die wir einen guten Überblick haben."

Auch für Verbandsbürgermeister Aloysius Söhngen ist der Umzug kein Thema mehr. "Das hängt auch davon ab, welchen effektiven Raumbedarf die Realschule plus hat", sagt er. Sein subjektiver Eindruck sei, dass es dort vorerst keinen Platz für die Grundschüler geben wird.

EXTRA:Die Bertrada-Gundschule wurde in den Sommerferien wieder modernisiert. So gibt es in der Turnhalle neue Fenster und neue sanitäre Anlagen samt Umkleiden. Außerdem wurde ein Prallschutz an den Hallenwänden angebracht. "Im Herbst soll der Hallenboden abgeschliffen und versiegelt werden", sagt Konrektor Arnold Gierten. Außerdem wurden von außen Rampen angebracht, über die bei Feuer oder Gefahr die Klassenräume verlassen werden können. Eine Baumaßnahme steht jedoch noch aus: Der Bau eines Aufzugs. Er wurde beantragt, damit auch Körperbehinderte unterrichtet werden können. Fördermittel hat das Land zugesagt. Im Verbandsgemeinderat wurde noch nicht darüber gesprochen. Bürgermeister Aloysius Söhngen: "Es muss geprüft werden, ob und in welchem Umfang saniert wird?" (sn)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort