Betreuung wird ausgebaut

PRÜM. Seit Januar 2003 bietet die Lebenshilfe Wohngemeinschaften Menschen mit Behinderungen eine Betreuung in Wohngemeinschaften an. In Zukunft kümmert sie sich verstärkt darum, ein Angebot für schwer behinderte und pflegebedürftige Menschen zu schaffen.

Das Hilfsangebot der Lebenshilfe Wohngemeinschaft Eifel, die sich aus den Lebenshilfen Prüm, Daun und Bitburg zusammensetzt, ist in zwei Bereiche gegliedert. Einen Teil der Betreuungen machen die Behinderten aus, die zu Hause wohnen und um die man sich ambulant kümmert. Sie werden von den Mitarbeitern der Lebenshilfe in ihrer eigenen Wohnung jeden Tag für einige Stunden besucht. Die Menschen, die in den stationären Einrichtungen der Lebenshilfe leben, werden in allen Bereichen des Lebens rundum betreut. Ob beim Arztbesuch oder beim Einkauf - die Bewohner erhalten stets eine umfangreiche Unterstützung von den Mitarbeitern. Die Lebenshilfe legt jedoch großen Wert darauf, dass diese Hilfe nicht bei jedem gleich aussieht, sondern der jeweiligen Lebenssituation angepasst ist. Ihr Ziel ist es, den behinderten Menschen ein eigenverantwortlich gestaltetes Leben zu ermöglichen. Dies fängt schon bei alltäglichen Sachen an: "Die Bewohner sollen zum Beispiel lernen, selbst mit Geld umgehen zu können", sagt Alfred Pick, Geschäftsführer der Lebenshilfe-Wohngemeinschaften Eifel. "Wir wollen ihnen ja nicht einfach alles abnehmen, sondern jeder soll das tun, was er machen kann." Zum Tagesablauf der Behinderten in den Wohngemeinschaften gehören neben der Arbeit in den Westeifelwerkstätten auch Freizeitangebote. So können sie an verschiedenen Musik- und Sportaktivitäten teilnehmen. Außerdem versucht die Lebenshilfe, für jeden Bewohner einmal im Jahr einen Kurzurlaub zu arrangieren. "Wir fahren mit ihnen aber auch viel raus, damit sie nicht so isoliert von der Umwelt sind", erzählt Pick. Mit diesen Ausflügen haben sowohl die Betreuer, als auch die behinderten Menschen bisher gute Erfahrungen gemacht. Alfred Pick: "Auf vielen Festen sind wir gern gesehene Gäste." Deshalb findet für die Menschen aus der Umgebung auch nur lobende Worte: "Es heißt ja immer, die Leute in der Eifel wären ein bisschen zurückgeblieben. Im Umgang mit Behinderten sind sie aber wirklich offen und freundlich. Wir werden mit unseren Gruppen immer gut aufgenommen." Ein Schwerpunkt der Arbeit der Lebenshilfe lag in den vergangenen anderthalb Jahren vor allem in der Ausgliederung von geistig behinderten Menschen aus stationären Wohnstätten in ambulante Betreuungsmöglichkeiten. "Nur die Menschen, die keine andere Möglichkeit haben, sollen in Wohnheimen leben. Wir wollen aber so viele Behinderte wie möglich zu Hause betreuen", sagt Alfred Pick.Positive Signale aus Mainz zur Finanzierung

Für die Zukunft hat sich die Lebenshilfe Wohngemeinschaften Eifel ein weiteres Ziel gesetzt: Sie will ihr Wohnangebot auch auf schwer behinderte Menschen ausdehnen. Pick: "Wahrscheinlich werden wir am Anfang erst einmal vorhandene Wohnungen dafür nutzen. Auf die Dauer muss aber sicherlich etwas Neues geschaffen werden." Positive Signale zur Finanzierung des neuen Projekts gibt es vom Ministerium für Soziales in Mainz, mit dem der Geschäftsführer in den vergangenen Wochen Gespräche geführt hat. Der Sozialpädagoge rechnet deshalb noch in diesem Jahr mit einer konkreten Entscheidung, was die Pläne für eine Erweiterung des Aufgabenfeldes betrifft. Angesichts dieser Aussichten blickt Alfred Pick deshalb zuversichtlich in die Zukunft und sieht in der Umsetzung eine wichtige Aufgabe für die nächste Zeit: "Bisher gibt es in den Kreisen Bitburg-Prüm und Daun nämlich kein entsprechendes Angebot."

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