Bettinger Seniorenresidenz kommt später

Bettingen · Mit der Errichtung der in Bettingen geplanten Seniorenresidenz ist nach Auskunft des Saarländischen Schwesternverbands frühestens ab 2013 zu rechnen. Zudem hat die Betreibergesellschaft das Konzept erneut überarbeitet und sich damit von der zwischenzeitlich geplanten Einrichtung für Demenzkranke wieder verabschiedet.

 Auf dem Grundstück neben dem Jugendheim ist die Errichtung einer Seniorenresidenz geplant. Betreiben will diese der Saarländische Schwesternverband. TV-Foto: Uwe Hentschel

Auf dem Grundstück neben dem Jugendheim ist die Errichtung einer Seniorenresidenz geplant. Betreiben will diese der Saarländische Schwesternverband. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bettingen. "Wir wollen die Umsetzung des Projekts etwas nach hinten schieben", sagt Johannes Mans, Vorstandsmitglied des Saarländischen Schwesternverbands. Grund dafür seien die beiden Einrichtungen in Dahlem und Schönecken, an denen derzeit gebaut werde und die im kommenden Frühjahr eröffnet werden sollen, erklärt Mans. Der Schwesternverband wolle sich zunächst darauf konzentrieren und erst dann das Projekt in Bettingen angehen.
Doch hat sich dieses Projekt, mit dessen Umsetzung nach dem letzten Stand der Planung eigentlich im kommenden Jahr begonnen werden sollte, nicht nur erneut verschoben. Auch das Vorhaben an sich wurde komplett überarbeitet. Statt der vom Schwesternverband noch im Frühjahr vorgesehenen Einrichtung für Demenzkranke soll nun doch - wie auch ursprünglich geplant - ein allgemeines Betreuungs- und Pflegeangebot für Senioren entstehen. "Eine Einrichtung für alle", sagt Mans, der die Neuausrichtung des Vorhabens damit begründet, dass man damit eher den Interessen der Menschen in Bettingen gerecht werde. Schließlich werde damit der Kreis derjenigen, die auch vor Ort diese Einrichtung nutzen könnten, zwangsläufig größer.
Der Kreis wird also wieder größer, das Angebot selbst wird (laut aktueller Planung) jedoch deutlich kleiner. Waren es zu Beginn noch 120 Betten, die geplant waren, so rechnet Mans jetzt mit einer Größenordnung von 36 bis 40 Plätzen. Allerdings stammen die Zahlen, mit denen noch vor rund vier Jahren hantiert wurde, auch nicht vom Saarländischen Schwesternverband, sondern von dessen Planungsvorgänger (siehe Extra).
"Das entspricht in etwa der Ursprungskonzeption, die wir auch von der Gemeinde aus verfolgt haben", sagt Bettingens Ortsbürgermeister Jürgen Holbach, bezieht sich damit jedoch nicht auf die Größe, sondern die Zielgruppe der Einrichtung. Die Gemeinde warte jetzt nur noch darauf, dass der Aufsichtsrat des Schwesternverbands die Pläne genehmige, damit auch der potentielle Investor und Bauherr der Einrichtung, die Firma UVB aus Bitburg, Planungssicherheit habe. "Die Maßnahme als solche ist ja abgesegnet", sagt Holbach, doch werde der Investor das Grundstück erst kaufen, wenn ein konkreter Beschluss vorliege.
Auch Bettingen selbst ist an einem zeitnahen Beschluss, der nach Auskunft Holbachs auch bis Ende September vorliegen soll, sehr gelegen. So soll im Rahmen einer mit EU-Mitteln finanzierten Machbarkeitsstudie geprüft werden, inwieweit Teile des Orts über ein Fernwärmenetz mit der Biogasanlage am südwestlich gelegenen Altenhof verbunden werden können. Vorgesehen ist eine Gasleitung, an die dann vor Ort ein Blockheizkraftwerk angeschlossen werden soll. Neben rund 20 Privathaushalten und Gewerbebetrieben sollen auch der Kindergarten, das Jugendheim und eben die noch zu bauende Senioreneinrichtung so mit Wärme versorgt werden.Pläne zur Errichtung einer Seniorenresidenz gibt es in Bettingen schon seit mehr als vier Jahren. Ursprünglich war von einer Residenz mit 120 Betten die Rede, die ein Investor aus Hillesheim auf der Brache hinter dem Jugendheim errichten wollte. Weil für dieses Konzept, das zwischenzeitlich geändert wurde, der vom Investor angekündigte Betreiber jedoch ausblieb, wurde die Zusammenarbeit mit dem Hillesheimer Planungsbüro beendet und die Suche von der Gemeinde selbst in die Hand genommen. Seit 2009 wird deshalb mit dem Saarländischen Schwesternverband verhandelt, der jedoch seit Beginn eine deutlich kleinere Bettenzahl anpeilt. uhe

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