Bevor noch mehr davon verlorengeht

Hillesheim/Blankenheim · Der Eifeler Fotograf Eddi Meier hat sich in den vergangenen Jahren mit einem Projekt befasst, an dem sein Herz hängt. Das Ergebnis heißt "Vulkanland" und ist von Mittwoch, 17. August an im Hillesheimer Studio B&C in einer Ausstellung zu sehen. Die Vernissage ist am Freitag, 19. August, 18 Uhr.

Eddi Meiers Blick auf den Rockeskyller Kopf – eines der Motive in der Hillesheimer Ausstellung. Foto: Eddi Meier

Eddi Meiers Blick auf den Rockeskyller Kopf – eines der Motive in der Hillesheimer Ausstellung. Foto: Eddi Meier

Foto: Eddi Meier (e_bit )

Hillesheim/Blankenheim. "Vulkanland" - das ist die Heimat von Eddi Meier. Und so heißt auch die Ausstellung, die am Freitag, 19. August, im Hillesheimer Studio B&C eröffnet wird.
Meier wurde 1962 in Wittlich geboren, wuchs in Berlingen ("im Zentrum der Vulkaneifel") auf und lebt heute in Blankenheim im nordrhein-westfälischen Kreis Euskirchen. Aber die Region der Maare und Vulkane hat ihn nie losgelassen: Deshalb hat er ihr ein ganzes Projekt gewidmet, mit dem er zwei Jahre lang befasst war. Nicht nur, um dabei beeindruckende Fotos zu schießen. Es geht ihm um mehr. Denn die Landschaft ist bedroht durch die Erweiterung der Lava-Abbauflächen (der TV berichtete).
"Mein wichtigstes Projekt"


"Das ist mein wichtigstes Fotoprojekt bisher", sagt Meier. Wegen des Themas, das zudem, wie er glaubt, viele interessieren dürfte. Und bei dem er drittens etwas getan habe, was er sich in seiner bisherigen Arbeit nicht erlaubte: hemmungslos seiner Liebe zu dieser Landschaft nachzugehen und regelrecht "kitschig-schöne Bilder zu machen, ohne dass man sich dafür schämen muss".
Er habe sich vor der ersten Aufnahme lange damit befasst, wie er das Thema angehen und visuell umsetzen solle, sagt der Fotograf, der im Hauptberuf als Geschäftsführer einen Gewerbepark in Erftstadt leitet. Farbe oder Schwarzweiß, in warmen Tönen oder sachlich-nüchtern - das seien so die Fragen gewesen, die sich ihm stellten. Aber nach langem Nachdenken habe er sich gesagt: "Komm, dann machst du jetzt mal romantisch-verklärende Bilder davon."
Womit viellecht ja noch deutlicher wird, was da verloren zu gehen droht: "Maare und Lavaströme, Kalkriffe, Geysire und Quellen mit natürlicher Kohlensäure sind heute noch sichtbare und beeindruckende Zeugen einer Zeit, in der die Eifelvulkane kilometerhohe Rauch- und Feuersäulen ausspien", sagt Meier. Und die Vulkanberge seien "die mächtigsten Relikte dieses Naturschauspiels. Heute sind es noch rund 240, die der Landschaft ihren einzigartigen Charakter verleihen."
Bisher noch sei der Abbau von Lava und Basalt auf Flächen von etwa 400 Hektar begrenzt. "Auch wenn im Zuge dessen ganze Berge verschwanden, wie der Radersberg oder der Goßberg, um nur einige zu nennen." Die nun beabsichtigte Erweiterung der Abbauflächen um das Fünffache, sagt Meier, "würde das Gesicht der Eifel jedoch radikal verändern. Viele weitere Berge verschwänden, hässliche Wunden blieben zurück und die Einzigartigkeit der Landschaft wäre unwiederbringlich verloren."
Die Landschaft der Vulkaneifel "hat mich geprägt, sie ist meine Heimat, und ich will mir nicht vorstellen, wie all das verloren geht. Für mich war dies Anlass, mich fotografisch mit dem Thema auseinanderzusetzen."
Die Beschäftigung mit jedem einzelnen der Motive sei in jeder Hinsicht intensiv gewesen: "Fast jeden Ort habe ich mehrfach aufgesucht, die beste Komposition ausgekundschaftet und viele Stunden - oft vergeblich - auf das richtige Licht oder das besondere Wolkenspiel gewartet. Dabei werden mir die anstrengenden Märsche auf den Döhm, wie zuletzt bei minus 16 Grad, ebenso unvergesslich bleiben wie die entspannten Stunden auf den Sommerwiesen am Nerother Kopf."
Was aus diesen Ausflügen geworden ist: In Hillesheim kann man es von kommender Woche an sehen. Was nicht bedeutet, dass er mit dem Thema bereits fertig sei: Nein, das werde ihn weiter beschäftigen, sagt Eddi Meier. "Aber ich hab's dann im Frühjahr nicht mehr ausgehalten und mir gesagt: Jetzt muss ich das auch mal vorzeigen."
Die Eröffnung ist am Freitag, 19. August, 18 Uhr, im Studio B&C (Am Markt 3) und für jeden zugänglich. Die Ausstellung ist zu sehen Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 11 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 16 Uhr. Sie dauert bis Samstag, 8. Oktober.
Extra

Die Fotos aus der Hillesheimer Ausstellung können in unterschiedlichen Formaten als Drucke auf hochwertigen Künstlerpapieren von Hahnemühle erworben werden. Zur Ausstellung im Studio B&C in Hillesheim wird außerdem eine sogenannte Portfoliokassette präsentiert. Die auf 20 Exemplare limitierte Kassette ist von der Buchbindermeisterin Stephanie Baues handgefertigt und besonders hochwertig ausgestattet. Sie enthält 20 Drucke im Format 40 mal 30 Zentimeter auf dem Papier "Museum Etching" von Hahnemühle. fpl Mehr zum Künstler unter <%LINK auto="true" href="http://www.eddimeier.de" text="www.eddimeier.de" class="more"%>

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