Bewegung am Bahnhof Jünkerath

Jünkerath · Neue Straßen, neue Geschäfte: In Jünkerath hat sich während des Jahres einiges getan. Dauerbrenner bleibt die Belebung des Bahngeländes, dort sollen sich neue Betriebe ansiedeln. Und mit etwas Glück wird in einem Jahr endlich der Bahnhof erneuert.

Jünkerath. Es ist das dickste Projekt, das die Jünkerather haben - seit Jahren treiben sie es geduldig voran: Die Erneuerung der Bahnstation auf halber Eifelstrecke zwischen Köln und Trier (der TV berichtete). Die Planungen, sagt Ortsbürgermeister Rainer Helfen, "sind weiterhin im Gange"
T.atsächlich sind sie sogar schon ein bisschen weiter gediehen: Am Mittwoch wurden alle Unterlagen für die neue Verkehrsstation an die DB-AG überreicht, federführend für die Planung war das Büro "Stadt-Land+Bahn" aus Boppard. Das Paket, sagt Helfen, "umfasst zwei prall gefüllte Ordner voller Daten und Pläne". Und voller großer Zahlen: Der Umbau soll sechs Millionen Euro kosten. Das meiste davon tragen Bund und Land, die Ortsgemeinde muss 15 Prozent übernehmen, etwa 900 000 Euro. Außerdem wird sie die Kosten für die Park&Ride-Flächen tragen, die deutlich vergrößert werden sollen. Die Gemeinde musste auch für die Pläne in die Tasche greifen - die Bahn bezahlt diese nämlich nicht. Allerdings lieferte das Land einen Zuschuss von 235 000 Euro.
Die Erneuerung der Bahnstation ist umfangreich: Neue Technik, neue Unterführung, neue Bahnsteige und Dächer, barrierefreie Zugänge, Personenaufzug. Die beiden Park&Ride-Anlagen werden vergrößert. Auch der Platz vor dem Bahnhof und die Bahnhofstraße sollen modernisiert werden. "Die Bauunterlagen werden jetzt bei der DB-AG geprüft und bewertet", sagt Helfen. Parallel dazu werde die Bahn voraussichtlich zum Jahresende gemeinsam mit der Ortsgemeinde einen Finanzierungsvertrag ausarbeiten. Gibt der Landesrechnungshof grünes Licht und alles andere läuft ebenfalls glatt, will die Bahn Ende 2013 oder Anfang 2014 mit den Arbeiten beginnen.
Neue Gewerbeflächen


Für Helfen wäre das "ein wichtiger Meilenstein in den Bemühungen der Gemeinde Jünkerath, den infrastrukturellen Schwerpunkt der wichtigen Bahnverbindung zwischen Köln und Trier in Jünkerath aufzuwerten". Der nächste Schritt ist dann die Sanierung des denkmalgeschützten Bahnhofs, der zurzeit leer steht: Die Ortsgemeinde hat das Gebäude und die Brachflächen der Bahn, etwa 60 000 Quadratmeter, am 23. Dezember 2009 gekauft. Dort will man neue Gewerbeflächen herrichten und anbieten. Auch ein Investor ist bereits in Kontakt mit der Gemeinde - dieser brauche jedoch einen Gleisanschluss. Darüber werde derzeit verhandelt, sagt der Ortsbürgermeister.
Im größten Dorf der Verbandsgemeinde Obere Kyll hat sich im laufenden Jahr auch an anderen Stellen einiges getan - vor allem auf der Straße. Die Gemeindestraße Am Herrenkopf wurde saniert, die Steilböschung daneben mit einer Beton- und Bruchsteinwand stabilisiert. Der Kreisverkehr und die B 421, auf dem Teilstück bis nach Niederkyll, sind ebenfalls bereits erneuert (der TV berichtete).
Das nächste Projekt soll bald angegangen werden: die Erneuerung der löchrigen Kreisstraße 54 (Gönnersdorfer Straße). Die Planungen stehen, das Baurecht liegt vor, kommendes Jahr könnten die Arbeiten beginnen. Allerdings gibt es noch einen Vorbehalt: Die notwendigen Fördermittel müssen noch vom Landesbetrieb Mobilität in Koblenz bewilligt werden. Die Kosten kalkuliert der Landkreis Vulkaneifel mit etwa 700 000 Euro, davon sollen 72 Prozent - 504 000 Euro - vom Land übernommen werden. Für das übrige Geld muss der Kreis Kredite aufnehmen.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden außerdem die Aufträge zur Erweiterung der Kindertagesstätte vergeben. Die Bauarbeiten, sollen in der ersten Novemberwoche beginnen.

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