Bewusste Schlichtheit

PRÜM. (mr) Der Prümer Krippenbauer Jörg Hansen zeigt zur Zeit im TV -Pressecenter in Prüm eine Fastenkrippe. Das Werk besinnt sich auf einen Brauch aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Mit dem Herstellen einer Fastenkrippe betritt Krippenbauer Jörg Hansen aus Prüm (Foto: Manfred Reuter) Neuland. Nachdem ihm bereits zahlreiche Weihnachtskrippen große Anerkennung einbrachten, hat er nun erstmals eine Arbeit für die vorösterliche Zeit abgeliefert. "Diese Krippe ist bewusst schlicht gestaltet und soll so deutlich auf den Verzicht in der Fastenzeit hinweisen", betont Jörg Hansen, der zur Zeit seinen Krippenbaumeister-Kurs in Innsbruck absolviert. Die Krippe zeigt den Ölberg und das Grab im Fels, aus dem Jesus auferstanden ist. Die Landschaft ist grau und karg, nur wenig Vegetation lenkt vom Thema ab. Auf dem Gipfel des Bergs ist ein Kreuz in kantigen Stein gerammt, das Hunger- beziehungsweise Fastentuch ergänzt die inhaltliche Symbolik. Fastenkrippen, in Österreich und Bayern mancherorts auch Osterkrippen genannt, hatten ihre Blütezeit in der religiösen Volkskunst des 18. und 19. Jahrhunderts im österreichisch-bayerischen Bergland. Heute erfahren nur noch wenige Darstellungen dieser Art besondere Beachtung; zumindest in der Eifel sind sie nahezu unbekannt. In Fachkreisen gelten sie eher als Sammel- und Kunstobjekte. Gezeigt werden einige Exemplare unter anderem in diversen Museen in München, Bozen oder Brixen. Die Fastenkrippe von Jörg Hansen ist noch bis Ostern im Schaufenster des TV -Pressecenters in Prüm zu sehen.

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