Bilder statt großer Worte

NEUERBURG. (ew) "Bauen, machen, gestalten": So lautet das Lebensmotto von Hans Heinen, seit 25 Jahren Stadtbürgermeister in Neuerburg. Am heutigen Montag wird er 70 Jahre alt.

Mit einer kleinen Feier wollte er sein Jubiläum und seinen runden Geburtstag begehen. Nun wird ein großes Fest daraus. Der Stadtrat Neuerburg und die Vereine wollen das zweifache Jubiläum ihres Bürgermeisters würdigen. Allerdings ohne große Reden. "Ich bin kein Mensch für so was", meint Heinen. Auch persönliche Geschenke möchte er nicht haben. Wer etwas schenken will, kann einen Obolus für die Jugendarbeit der Stadt geben. Die Jugend liegt dem Vater von zwei Töchtern und vierfachen Großvater am Herzen. Hans Heinen wurde am 8. März 1934 in Prüm geboren. Dort verbrachte er auch seine Kindheit. "Es war eine glückliche Zeit", sagt er. Bis September 1944 als er mit Mutter und Schwester Prüm verlassen musste. "Wenn man älter wird, hat man das Bedürfnis, diese Eindrücke aufzuarbeiten", sagt Heinen. Er will schreiben, das Erlebte aufzeichnen. Etwa den Heiligen Abend 1945, den er als seinen zweiten Geburtstag ansieht. Als Messdiener hatte er geholfen, die Krippe in der Basilika in Prüm aufzustellen. Für den Jungen war es ein Freudentag, denn der Vater war an diesem Tag aus kanadischer Gefangenschaft heimgekehrt. Er lief nach Hause um sich umzuziehen, als ein gewaltiges Donnergrollen das Tal erschütterte. Das Gewölbe der Basilika war eingestürzt und hatte das Gotteshaus verschüttet. Nach dem Krieg besuchte Heinen das Gymnasium in Prüm. Anschließend absolvierte er ein Ingenieurstudium in Trier. Mit Diplom und Verwaltungsprüfung in der Tasche kam er 1961 nach Neuerburg und übernahm die Leitung der Straßenmeisterei. 1979 wurde Hans Heinen, damals Beigeordner der Stadt, zum ehrenamtlichen Stadtbürgermeister von Neuerburg gewählt. "Als Bürgermeister muss man demütig sein. Man muss vieles über sich ergehen lassen", sagt er. Heinen hat in seiner 25-jährigen Amtszeit das Gesicht der Stadt geprägt. Dafür wollen die Neuerburger ihm heute danken. Nicht mit Worten, aber mit einer Bilder-Ausstellung, die die Mitglieder des Stadtrats zusammengetragen haben. Wird Hans Heinen sich bei der Kommunalwahl im Juni noch mal zur Verfügung stellen? "Ja, das werde ich", sagt er und fügt hinzu: "Wenn die anderen es wollen." Überzeugungsarbeit wird der Kandidat Hans Heinen aber wohl nur an einer Stelle zu leisten haben: zu Hause bei seiner Ehefrau Ruth, mit der er seit 22 Jahren verheiratet ist. Sein größter Wunsch an seinem Geburtstag ist Gesundheit für sich und seine Familie.

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