"Bildung für alle"

BITBURG. (rh) Weiterbildungsangebote sowie deren Grenzen standen im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der rheinland-pfälzischen Volkshochschulen (VHS) in Bitburg.

Rund eine halbe Million Menschen nutzen pro Jahr in rund 31 500 Veranstaltungen das Angebot der VHS. "Wir stehen in einem harten Wettbewerb mit den privaten Anbietern", sagte Joachim Mertes. Der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete ist Vorsitzender der Volkshochschulen in Rheinland-Pfalz. Er will sich mit seinem Verband auch künftig dafür einsetzen, dass Weiterbildung in der Volkshochschule auch in der Fläche möglich sein wird. Probleme sieht er allerdings bei der Finanzierung: "Die Kommunen müssen sich anstrengen, um das Niveau halten zu können." Als Referent ging Rolf Arnold, Professor und Lehrstuhlinhaber für Berufs- und Erwachsenenpädagogik an der Universität Kaiserslautern, auf die Möglichkeiten und Grenzen der VHS-Angebote ein. "Wenn sich Weiterbildung nur noch daran orientiert, wo das meiste Geld zu verdienen ist, sehe ich dunkle Wolken aufziehen. Bildung ist kein Produkt, sondern Anstrengung des Einzelnen. Wenn sich Weiterbildung künftig überwiegend selber tragen muss, dann wird es schwierig", konstatierte Arnold, der einen rückläufigen Finanzierungsanteil durch die öffentliche Hand beobachtet. "Dadurch verändern wir den Konsens der Weiterbildung", befürchtet der Professor. Bildung müsse allen Menschen angeboten werden. Werner Pies sieht die Bitburger VHS gut organisiert. "Unsere Schwerpunkte liegen im Bereich der Sprachen und der EDV. Wir beobachten natürlich auch, dass es andere Anbieter gibt, die auch ihre Berechtigung haben. Wichtig ist, Aktionen vor Ort zu koordinieren, damit nicht der eine dem anderen die Klienten wegnimmt", sagte Pies. Stolz verwies er darauf, das die VHS in Bitburg in der Trägerschaft der Kulturgemeinschaft ist. "Hier haben die Mitglieder die Möglichkeit, Programm und Inhalte mit zu bestimmen", sagte Pies.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort