Bildung

Zur drohenden Schließung der Haupt- und Realschule in Speicher schreibt diese Leserin:

Wenn Speicher durch die drohende Schließung des Schulzentrums tatsächlich seinen kulturellen Mittelpunkt verliert, dann sollte die Bevölkerung gemeinsam mit den Beerdigungsvorbereitungen beginnen. Alle haben einen Anteil an dieser Entwicklung. Keiner kann sagen, er habe damit nichts zu tun. Ein Blick nach Baden-Württemberg hätte helfen können. Da schießen rund um den Bodensee auf Elterninitiative neue Schulen mit sehr interessanten pädagogischen Konzepten aus dem Boden, die Absolventen gehen gut gerüstet in Ausbildung und Studium. Bürgermeister werben mit professioneller Unterstützung bei Elternabenden für den Erhalt ihres kulturellen Mittelpunktes im eigenen Ort, Vereine machen sich stark, Lehrer brüten über neuen Konzepten, beziehen Eltern in ihre Überlegungen ein, Eltern bieten sich an. Es gibt Schulen, die sich vor Anmeldungen nicht mehr retten können. Ihr Erfolgsrezept: Alle Bürger sehen sich in der Mitverantwortung, haben verstanden, dass man die Zukunft einer Schule nicht einfach aus der heimatlichen Hand geben darf. Die eigene Schulerfahrung: Mit Hilfe des Nürnberger Trichters haben sie in der früheren Belehrungsanstalt Schule auch nicht viel Wissen hinübergerettet. Was junge Menschen und Firmen mehr denn je brauchen sind: vernetztes Denken, Kreativität, Lebenstauglichkeit, Teamfähigkeit ... Wenn das Fundament gelegt ist, dann klappt\'s auch mit der Wissensaufnahme. Schade, dass die Speicherer Bevölkerung den nachfolgenden Generationen im Vorfeld diese Erfahrung genommen hat: ein mutiges Projekt einer besseren Schule für eine bessere Zukunft. Es läuft wohl eher auf die gemeinsamen Beerdigungsvorbereitungen mit anschließender jahrelanger Grabpflege hinaus! Gabriele Centurioni, Speicher

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