Ein weiteres Geheimnis im Vorfeld der Aufstellung des CDU-Bewerbers für die Landtagswahl ist gelüftet. Der mit Spannung erwartete Nominierungsparteitag findet also in Bitburg statt, dem Heimatberitt des amtierenden CDU-Landtagsabgeordneten Michael Billen.

Der seit der Polizeidaten-Affäre umstrittene Parlamentarier wird sich dort am Montag, 28. Juni, seiner Herausforderin Mathilde Weinandy stellen. Die Prümer Stadtbürgermeisterin und ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete ist Wunsch-Direktkandidatin der Prümer Christdemokraten.

Kreisvorsitzender bestimmt Veranstaltungsort

Bis zum gestrigen Abend stand noch nicht fest, wo die beiden Politiker aufeinandertreffen werden. Dass es die Bitburger Stadthalle sein wird, kam allerdings nicht überraschend.

Unter den CDU-Mitgliedern der Kreisstadt dürfte der Amtsinhaber den größten Rückhalt genießen. Und Michael Billen bestimmt als Kreisvorsitzender nach eigenen Angaben über den Veranstaltungsort.

Dass er sich da nicht eine Halle in der Prümer oder Arzfelder Kante aussuchen würde, lag auf der Hand. Der Nominierungsparteitag verspricht schon deshalb einiges an Spannung, weil jedes der mehr als 1600 Bitburg-Prümer CDU-Mitglieder wahlberechtigt ist.

Die meisten CDU-Mitglieder gibt es (Stand: Februar 2010) in der Verbandsgemeinde Prüm (291), die wenigsten in der VG Speicher (146). Die übrigen Zahlen: Arzfeld (210), Bitburg-Land (227), Bitburg (185), Irrel (229), Kyllburg (157), Neuerburg (158).

Laut Billen verzeichnet die Bitburg-Prümer CDU in den letzten Monaten Mitgliederzuwächse, "allerdings nur leichte".

Als Kandidaten haben bislang der seit 1996 für die Christdemokraten im Landtag sitzende Michael Billen (54) und Mathilde Weinandy (59) ihren Hut in den Ring geworfen.

Theoretisch könnte es allerdings auch noch weitere Kandidaten geben. "Wer 18 Jahre alt ist und seit drei Monaten im Wahlkreis lebt, kann vorgeschlagen werden", sagte Billen gestern dem TV.

Sind nur zwei Kandidaten am Start, reicht bei der geheimen Wahl die einfache Mehrheit. Gibt es mehr als zwei Bewerber, ist im ersten Wahlgang derjenige gewählt, der mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält. Erreicht dieses Quorum keiner der Kandidaten, gibt es einen zweiten Wahlgang mit den beiden Bewerbern, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen erhalten haben.

Offen ist bislang auch noch, ob der rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende und erklärte Billen-Gegner Christian Baldauf auf dem Nominierungsparteitag erscheinen wird. "Eingeladen ist er jedenfalls", sagt Billen, Baldauf habe aber bislang weder zu- noch abgesagt.