Körperich/Geichlingen. Der Zweckverband Gaytalpark - bestehend aus Vertretern der Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg, dem Eifelkreis Bitburg-Prüm und der Ortsgemeinde Körperich - ist bald Geschichte. Wehmut allerdings kommt bei den Mitgliedern am Dienstagabend in einer ihrer letzten Sitzungen nicht auf. "Mitte 2014 werden wir uns noch ein letztes Mal in dieser Runde treffen", sagt Norbert Schneider. Dann nämlich liege der Abschlussbericht des Haushaltsjahres 2013 vor. Und wenn dieser genehmigt sei, habe der Zweckverband Gaytalpark seinen Zweck erfüllt, erklärt Schneider. Wenngleich der Verband zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr bestehen wird. Denn nur eine knappe Minute, nachdem der Verbandsvorsitzende und Bürgermeister der VG Neuerburg das letzte Treffen ankündigt, beschließt der Zweckverband einstimmig, sich zum 31. Dezember aufzulösen.
Das einzige, was dann noch bleibt, ist der Gaytalpark selbst. Doch im Gegensatz zum Zweckverband hat die 16 Hektar große Anlage eine Perspektive. Denn der Zweckverband beschließt nicht nur seine Auflösung, sondern auch den Verkauf der Anlage.
Für 270 000 Euro wird der vor zwei Jahren geschlossene Gaytalpark an einen Biobauern aus dem Nachbarort Geichlingen verkauft. Es habe letztlich drei ernsthafte Interessenten mit unterschiedlichen Konzepten gegeben, sagt Schneider, von denen aber am Ende nur eines wirklich überzeugt habe. Käufer der Anlage ist die Familie Wagner, die in Geichlingen bereits das Hofgut Sachsen-Wagner betreibt.
Wie Landwirt Wolfgang Wagner auf TV-Anfrage erklärt, seien im Gaytalpark neben einer Erweiterung des landwirtschaftlichen Betriebs auch umweltpädagogische Angebote für Kindergärten und Schulklassen geplant. Zudem sollen im knapp 800 Quadratmeter großen Gebäude des Erlebniszentrums bis zu acht exklusive Ferienwohnungen sowie ein multifunktionaler Küchenbereich entstehen. "Das Hauptthema ist regionale Ernährung", sagt Wagner, "wobei wir keine ganzjährige Gastronomie, sondern Events rund ums Kochen anbieten wollen."
Für den Zweckverbandsvorsitzenden ist der Verkauf ein Gewinn, wenngleich der Verkaufspreis deutlich unter den ursprünglich angesetzten 500 000 und zuletzt veranschlagten 355 000 Euro liegt. "Uns ist nicht damit gedient, mehr Geld zu bekommen", sagt Schneider, "sondern uns lag vor allem der Mehrwert für die Region am Herzen." Zudem werde die Familie Wagner bei ihrem Vorhaben im Rahmen des Europäischen Leader-Programms gefördert, fügt Schneider hinzu, und Voraussetzung für eine solche Förderung sei eine zwölfjährige Zweckbindung. Das Betriebskonzept, mit dem der Zweckverband überzeugt wurde, darf also nicht ohne weiteres geändert werden. Dieser Verpflichtung bewusst ist sich auch Wolfgang Wagner: "Wir hoffen doch stark, dass das, was wir vorhaben, mehr als nur zwölf Jahre Bestand haben wird."