Bis zu zehn neue Windräder in Dahlem möglich

Dahlem · Im Umfeld der Dahlemer Binz sind neue Windkraftanlagen möglich. nach Angaben von Bürgermeister Reinhold Müller gibt es bereits einen privaten Investor, der Interesse bekundet habe.

Dahlem. "Drei Schwarzspechte schlagen über die Hälfte der Gemeindefläche kaputt", benutzte Dahlems Bürgermeister Reinhold Müller eine drastische Bildsprache. Er bezog sich dabei auf eine derzeit laufende Windkraft-Potenzial-Analyse, bei der untersucht wird, welche ökologischen Belange der Aufstellung von Windrädern entgegenstehen.
Die Gemeinde reichte nach dem Sommer 2012 die Unterlagen bei der Bezirksregierung ein. In Sachen Artenschutz mussten danach, so stellte Müller im Planungsausschuss dar, Veränderungen am ursprünglichen Konzept vorgenommen werden. Unter anderem ergab sich dabei, dass ein Schwarzstorch-Horst sich weiter als eingeplant in Richtung Milzenhäuschen befindet. Dadurch wurden plötzlich auch Windkraftflächen nördlich der Dahlemer Binz möglich.
Im Herbst gab es hinsichtlich der Mindestabstandszonen zu Flugplätzen außerdem eine neue Verordnung, wodurch weitere Windkraftflächen möglich wurden. Im Abstand von bis zu 2,5 Kilometern von der Binz dürfen zwar keine Windräder errichtet werden, danach sind bereits im Abstand von bis zu 3,6 Kilometern immerhin Windräder möglich, wenn sie einzeln vorher mit den Behörden abgestimmt werden.
Die Gemeinde hofft darauf, innerhalb zweier Bereiche Windräder realisieren zu können. "Wir wären schon zufrieden, wenn insgesamt zehn möglich wären", sagte Müller. Die Gemeinde wolle lediglich die entsprechenden Flächen verpachten, aber nicht selbst unternehmerisch aktiv werden. Dazu gebe es klare Beschlüsse.
"Wir wollen die Landschaft nicht verspargeln und haben große Abstände zu den Ortschaften eingeplant", sagte Müller. Es gebe auch einen privaten Investor, der Windkraft nutzen wolle.

Ärgerlich sei derzeit jedoch, dass man landesplanerisch in Nordrhein-Westfalen "nicht aus den Pötten" komme. Der Landesentwicklungsplan sehe derzeit noch vor, dass Windkraft im Wald nur dann möglich sei, wenn es keine entsprechenden Möglichkeiten außerhalb der Forsten gebe.
Diese Bestimmung, so Müller, hätte eigentlich bereits längst geändert werden müssen. Doch bislang sei in dieser Hinsicht noch nichts geschehen. Bürgermeister Müller: "Das hemmt uns." pe

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