"Biss" setzt auf Ehrenamt

SCHÖNECKEN. Die Bürgerinitiative Schönecker Schwimmbad (Biss) will nach Kräften bei Bau und Betrieb eines Naturbads helfen. Hauptverantwortung und Versicherungspflicht sollen beim Eigentümer Verbandsgemeinde (VG) Prüm bleiben.

Zum zweiten Mal seit der Biss-Gründung im Mai 2005 trafen sich die Mitglieder zu einer Jahreshauptversammlung im Café Gitzen. Vorsitzender Ralph Schmidt erinnerte an den VG-Ratsbeschluss vom Juli, der Investitionen von 500 000 Euro zur Umwandlung der maroden Anlage in ein Naturbad mit niedrigeren Betriebskosten vorsah. "Die Summe ist zwar versprochen, aber mit der Einschränkung, dass Ortsgemeinde und Bürger sich einbringen müssen", betonte Schmidt. Genau dazu haben sich Gemeinde und Biss in einem Beteiligungskonzept bereit erklärt (der TV berichtete). Damit soll sich der VG-Rat in seiner Dezembersitzung befassen. Zur künftigen Struktur des Naturbads gibt es einen Planentwurf. Demnach wird das vorhandene Becken mit einer neuen Folie ausgekleidet. Kiesstrand und Sprungfelsen gelten als wichtige neue Erlebniselemente. Zur Reinigung fließt das Badewasser über einen Grobfilter zu einem Teich mit Pflanzenfilter und sickert dann durch einen Kiesfilter. Zwar besteht bei ungechlorten Naturbädern die Gefahr, dass das Wasser durch Bakterien "umkippt". Dem lässt sich jedoch vorbeugen, indem mehr Frischwasser zugeführt wird und das Bad an einem Wochentag zur Regeneration geschlossen bleibt. Durch den geplanten Abriss des Hallenbads lassen sich die Sanierungs- und Unterhaltungskosten drücken. Die dadurch frei werdene Fläche kann als Terrasse, Liegewiese oder Beachvolleyball-Feld genutzt werden. Auf angrenzenden Grundstücken, die die Gemeinde kaufen will, lassen sich weitere Attraktionen wie Mountainbike-Strecke oder Camping ergänzen. Das Schulschwimmen wird ins Prümer Freizeitbad verlagert."Wir wollen sachlich eine Einigung erzielen"

Erheblichen Gesprächsbedarf gibt es noch über die künftige Betriebsform. Als Alternative schlägt die VG einen Mischbetrieb oder einen reinen Clubbetrieb vor. Variante 1: Die VG übernimmt neben der technischen Steuerung für zwei Monate in der Hauptsaison (zum Beispiel Juli und August) die Aufsicht. In der Nebensaison (zum Beispiel Juni und September) soll ein noch zu gründender Förderverein das Bad betreiben, für Aufsichtspersonen sorgen (ab 18 Jahre, mit Schwimmabzeichen Silber und DRK-Kurs mit Schwerpunkt Wasserrettung). In dieser Zeit liegt die Versicherungspflicht beim Verein. Variante 2: Der Förderverein betreibt das Bad. Die VG zahlt ihm für zwei Monate die Gehaltskosten abzüglich der Einnahmen aus dem Eintritt. Wie der Frischwasserverbrauch geregelt wird, ist noch zu klären. Die Versicherungspflicht liegt komplett beim Verein. Mit beiden Varianten wollten sich die Biss-Mitglieder nicht so recht anfreunden. Ihr Tenor: Die Verantwortung und damit die Versicherungspflicht soll bei der VG bleiben. Im Auftrag der VG kann sich der Verein um die Aufsicht kümmern und Einsparungen ermöglichen: durch ehrenamtliche Einsätze, Sponsorensuche, Fördermittel-Anträge, eigene Mitgliedsbeiträge und Veranstaltungen. In Absprache mit der Ortsgemeinde will der Biss-Vorstand der VG ein neues Angebot vorlegen. Schmidt: "Wir wollen ganz sachlich versuchen, eine Einigung zu erzielen."

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