In dem Stück „Extrawurst“ der beiden Comedy-Autoren Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob geht es um einen Tennisclub, bei dessen Mitgliederversammlung aus nichtigem Grund Rassismus ausbricht. Eigentlich ist das Treffen schon vorbei. Unter dem Punkt „Sonstiges“ soll nur noch über die Anschaffung eines neuen Grills abgestimmt werden. Der alte Grill ist in die Jahre gekommen, und nun will man für die bevorstehende Saison gerüstet sein. Alles nur eine reine Formsache, doch plötzlich kommt aus den Reihen der Mitglieder der Vorschlag auf, für das einzige türkische Mitglied des Clubs einen eigenen Grill anzuschaffen. Denn gläubige Muslime dürfen ihre Grillwürste bekanntlich nicht auf einen Grill mit Schweinefleisch legen. An der Frage, ob nun extra für ein Mitglied ein zweiter Grill angeschafft werden soll, entbrennt ein Streit, der den Verein vor eine Zerreißprobe stellt. Immer höher schraubt sich die Spirale der gegenseitigen Anfeindungen, und es entsteht eine Gruppendynamik rund ums eigene Ego.