Bit-Galerie: Die Kyllburger sind skeptisch

Speicherer · Bitburg fiebert seiner Bit-Galerie entgegen - und wartet auf die Zustimmung der Nachbargemeinden. Das Raumordnungsverfahren, bei dem umliegende Kommunen ihre Einwände anmelden können, soll bis Mitte des Monats abgeschlossen sein.

Bitburg/Prüm. Wird die Bit-Galerie die Eifel aufwerten, oder ist das Mammut-Projekt eine Nummer zu groß für die Eifel? Die Planungen für das Einkaufszentrum, in das unter anderem H&M und Media Markt einziehen sollen, laufen auf Hochtouren. Doch wie ist die Stimmung außerhalb Bitburgs? Der TV hat sich im Eifelkreis umgehört.

Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU) äußert sich zurückhaltend zum Bitburger Vorhaben: "Wir haben das zur Kenntnis genommen, dass die Bit-Galerie kommen wird", sagt sie. Doch die Stadt Prüm wolle davon unbeirrt einfach ihre Arbeit weitermachen.

Norbert Schneider, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Neuerburg, weist im Zusammenhang mit der Bit-Galerie auf das sogenannte Kooperationsgebot hin. Damit ist gemeint, dass die zentralen Orte im ländlichen Raum, also Bitburg und Neuerburg, zu einer intensiven Zusammenarbeit verpflichtet sind. "Diesem Gebot wird durch die gegenseitige Beteiligung der beiden Städte an den jeweiligen Entwicklungsplanungen Rechnung getragen", sagt Norbert Schneider. Insofern seien die Planungen in Sachen Bit-Galerie miteinander abgestimmt. "Gleichzeitig darf nicht verkannt werden, dass durch die Schaffung weiteren Einzelhandels in Bitburg eine Angebotskonzentration stattfindet, die zunehmend Kaufkraft nach Bitburg zieht."

"Das Thema betrifft unsere Verbandsgemeinde nur am Rande", sagt Michael Thiel, Büroleiter bei der Verbandsgemeinde Arzfeld. "Wir gehen davon aus, dass die örtlichen Zentren Daleiden, Arzfeld und Waxweiler hiervon nicht berührt werden." Als Mittelzentren seien Bitburg und Prüm für die Arzfelder Bevölkerung schon immer Anlaufstellen. "Wir gehen davon aus, dass die Bit-Galerie für die Stadt Bitburg mit Sicherheit eine Aufwertung ihres Angebotes und eine Attraktivitätssteigerung bringt."

Das befürchtet auch Moritz Petry, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Irrel: "Ein gewisser Verlust von Kaufkraft im Einzelhandel des Grundzentrums Irrel ist zu befürchten. Wir hoffen aber, dass die positiven Auswirkungen insgesamt überwiegen." Grundsätzlich begrüßt Petry dieses neue Angebot, das nicht nur Bitburg attraktiver mache, sondern die ganze Region aufwerte.

Das sieht man im Osten des Kreises, in Kyllburg, ganz anders. Sowohl die Stadt als auch die VG-Verwaltung haben sich gegen die Bit-Galerie ausgesprochen. Ziel müsse es eher sein, eine weitere Zentralisierung in Bitburg zu unterbinden und stattdessen die Grundzentren in der Fläche zu stärken. So solle die Grundversorgung der ländlichen Bevölkerung gesichert werden.

Im Speicherer Rathaus war am Freitag keine Stellungnahme zu erhalten.Extra

Nach Angaben der Kreisverwaltung wird das Raumordnungsverfahren, bei dem die umliegenden Kommunen ihre Einwände gegen die Bit-Galerie erheben können, Mitte April abgeschlossen sein. Ziel des Verfahrens ist es, herauszufinden, ob die Eifel ein Projekt wie die Bit-Galerie verkraftet. Außer den Eifeler Verbandsgemeinden sind auch Grundzentren wie beispielsweise Mettendorf und Körperich oder Städte wie Wittlich, Daun, Gerolstein und Trier befragt worden. Anschließend kann man bei der Stadt mit dem Aufstellen des Bebauungsplans beginnen. slg

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