Bitburg-Land investiert in Kinder und Verkehr

Rittersdorf/Dudeldorf/Bettingen · Eine Burg oder zumindest die Reste davon haben alle drei im Ort. Eine weitere Gemeinsamkeit sind die Kindertagesstätten. Doch die haben im Gegensatz zu den historischen Gemäuern das Problem, dass sie energetisch saniert und erweitert werden müssen - sowohl in Rittersdorf als auch in Dudeldorf und Bettingen.

 Muss dringend saniert werden: die Kirchstraße in Dudeldorf

Muss dringend saniert werden: die Kirchstraße in Dudeldorf

Foto: Uwe Hentschel

Ungefähr 1540 Menschen leben derzeit in Rittersdorf. Damit ist jeder zwölfte Einwohner der Verbandsgemeinde Bitburg-Land ein Rittersdorfer. Keine andere der insgesamt 51 Gemeinden hat in den vergangenen 15 Jahren so viele Einwohner (rund 400) dazu gewonnen.

Dass Rittersdorf als Wohnort beliebt ist, liegt zum einen an der Nähe zu Bitburg und zum anderen natürlich auch daran, dass in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich Neubaugebiete ausgewiesen wurden. Doch damit ist jetzt Schluss. Zumindest vorerst.

Kein weiteres Baugebiet für Rittersdorf

"Wir haben vor zwei, drei Jahren darüber nachgedacht, ein weiteres Baugebiet zu erschließen", sagt Ortsbürgermeister Walter Heyen. Doch das sei vor der Finanzkrise gewesen. Und mit Blick auf die rege Baulandentwicklung im Umland habe der Rittersdorfer Gemeinderat dann von dieser Idee wieder Abstand genommen. Planungs- oder Erschließungskosten für neue Grundstücke fallen deshalb in diesem Jahr nicht an.

Stattdessen sorgt der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Zweijährige dafür, dass die Rittersdorfer ihr Geld trotzdem loswerden. Im Lauf des Jahres soll mit der notwendigen Erweiterung der gemeindeeigenen Kindertagesstätte begonnen werden. Rund 300.000 Euro wird das kosten. Weitere 147.000 Euro fließen derzeit in die bereits begonnene energetische Sanierung des Gebäudes.
Zwar wird die Gemeinde in beiden Fällen vom Land unterstützt, doch steht für Heyen außer Frage, dass der noch nicht genau feststehende Eigenanteil der Gemeinde größtenteils aus dem gedeckt werden muss, was in den vergangen Jahren gespart wurde.
Mit den Folgen des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz beschäftigt sich zwangsläufig auch die Ortsgemeinde Dudeldorf. Im Gegensatz zu Rittersdorf sind die Einwohnerzahlen in der einst größten Gemeinde der VG zwar seit anderthalb Jahrzehnten rückläufig (1994: 1208, 2010: 1068), doch erweitert werden muss der Kindergarten dennoch.

"Wir warten noch auf die Zusage des Zuschusses", sagt Ortsbürgermeister Reinhard Becker, dessen Gemeinde darüber hinaus für dieses Jahr auch noch die Gestaltung des neuen B-50-Verkehrskreisels auf dem Plan hat. Und dann sind da noch die Kirchstraße, die Herren- sowie die Bauersgasse, deren notwendiger Ausbau bereits seit Jahren ein Thema ist.

Eine gute und eine schlechte Nachricht für Bettingen

Nur eine Handvoll Einwohner weniger als Dudeldorf in Bitburg-Land hat Bettingen und ist damit die drittgrößte Gemeinde (1062 Einwohner). Dort gab es in diesen Tagen eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute ist die, dass es nach Auskunft von Ortsbürgermeister Jürgen Holbach für die vom Saarländischen Schwesternverband geplante Seniorenresidenz (der TV berichtete) nun endlich grünes Licht gibt. Die schlechte Nachricht ist, dass die Verbandsgemeinde Bitburg-Land vergangene Woche einen Sparhaushalt verabschiedet hat. Damit wurden auch die 360.000 Euro, die für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Bettingen vorgesehen waren, auf 2012 verschoben.

Dafür aber wird in den Brandschutz der örtlichen Grundschule investiert. Und dann ist da ja noch die Kindertagesstätte, die ebenfalls saniert und erweitert werden muss. Rund 720.000 Euro sind dafür veranschlagt, von denen allerdings, wie Holbach erklärt, nur rund 166.000 bezuschusst werden. Den Rest müsse die Gemeinde also wohl oder übel über Kredite finanzieren.

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