Ärzte der Uniklinik Köln konnten Eifeler Wohnungslosen nicht retten Obdachloser stirbt nach Brand in Bitburger Unterkunft

Bitburg · Nach Wochen im Koma ist ein Eifeler Obdachloser vergangene Woche seinen Verbrennungen erlegen. Dies teilte die Wittlicher Kriminalinspektion erst am Dienstagmittag mit.

Bitburg: Obdachloser aus der Eifel nach Brand in Unterkunft  gestorben
Foto: TV/Andreas Sommer

Die schweren Verletzungen hatte sich der Mann Anfang März bei einem Brand in der Bitburger Obdachlosenunterkunft zugezogen (der TV berichtete mehrfach). Er war offenbar mit einer noch glimmenden Zigarette im Bett eingeschlafen. Und hatte so ein Feuer in dem Haus in der Mötscher Straße ausgelöst.

Die Wochen danach kämpfte er auf der Intensivstation der Kölner Uniklinik um sein Leben. Tagelang war der Mann ohne Bewusstsein; er wurde operiert und von Spezialisten behandelt. Sein Leben konnten die Ärzte aber letztlich nicht retten.

Der Vorfall warf auch Fragen zu den Zuständen in der Bitburger Obdachlosenunterkunft auf. Denn zum einen war es nicht der erste Brand in der städtischen Einrichtung. Und zum anderen beklagte ein ehemaliger Bewohner, dass es dort auch sonst häufiger zu gefährlichen Situationen komme. Denn selbstzerstörerisches Verhalten durch psychische Probleme, Alkohol- und Drogenmissbrauch seien dort an der Tagesordnung.

Allein in den neun Monaten, die der Mann selbst in dem Haus verbracht hatte, habe es zwei lebensbedrohliche Vorfälle gegeben. Der Vorwurf des ehemaligen Wohnungslosen, der heute im Bitburger Land eine eigene Bleibe hat: Die Stadt kümmere sich zu wenig um die Einrichtung und ihre Bewohner. Und auch der Brandschutz werde vernachlässigt.

Im Rathaus weist Sprecher Werner Krämer die Kritik zurück. Die Einhaltung der Regeln werde kontrolliert. Dass es dennoch zu Verstößen, etwa auch zu Alkohol- und Drogenmissbrauch komme, sei kaum zu verhindern, heißt es. Immerhin: Die Stadt Bitburg hat die Einrichtung inzwischen gründlich reinigen lassen. Und auch Ersatzräume für das abgebrannte und nicht mehr bewohnbare Zimmer gefunden. Ein Privatmann hatte sich auf ein Hilfegesuch in unserer Zeitung gemeldet. Langfristig sei es nun außerdem angedacht, für die Obdachlosen einen beheizbaren Wohncontainer anzumieten.

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