Bitburg schreibt Pacht für Stadthalle neu aus – Brauerei prüft eigene Bewerbung

Bitburg · Die Stadt sucht einen Pächter für die „Halle für alle“: Der Vertrag mit Team Posch läuft im kommenden Jahr aus, derzeit können sich Interessenten als neue Betreiber der Stadthalle bewerben – ein Gedanke, den auch die Brauerei prüft.

Bitburg schreibt Pacht für Stadthalle neu aus – Brauerei prüft eigene Bewerbung
Foto: Eileen Blädel

In der Bitburger Stadthalle das Steuer übernehmen: Das war bereits ein begehrter Job, als das Prestige-Projekt, immerhin 21 Millionen Euro teuer, noch im Bau war. Mehr als 15 Bewerber hatten damals um den Zuschlag für die Betriebsführung gewetteifert. Am Ende machten die beiden Eifeler Gastronomen Dieter Poss und Achim Schilling (Team Posch) das Rennen. Seit der Eröffnung im Jahr 2009 sorgt das Duo für Programm in der "die Halle für alle". Doch ihr Vertrag läuft nun aus: Die Stadt hat die Stelle neu ausgeschrieben - womit vermutlich bald wieder einige Bewerbungen im Rathaus landen sollten.

"Noch sind keine eingegangen", sagt Bürgermeister Joachim Kandels. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli 2016 - und dann ist für das ganze Procedere immer noch mehr als ein Jahr Zeit: Der Vertrag mit Team Posch endet Ende September 2017 - zunächst abgeschlossen auf drei Jahre und dann auf fünf Jahre verlängert, ist dann die von vorneherein festgelegte maximale Laufzeit erreicht. Gesucht wird also ein Pächter ab Oktober 2017. Die Sache sei man deshalb so frühzeitig angegangen, sagt Joachim Kandels, um "entsprechend Zeit für die Entscheidungsfindung zu haben" - denn die muss natürlich durch den Stadtrat.

Bereits nach dem ersten Jahr schrieb die Stadthalle, die unbestuhlt Platz für rund 1400 Menschen bietet, schwarze Zahlen. Schwierigkeiten gab es zuletzt jedoch aufgrund von Baumängeln - von Wasser an der Dachunterseite bis zu Rissen in Wänden und Fugen. Zwar sind die Schäden mittlerweile teilweise behoben, die Stadt steckt jedoch noch mitten in einem Beweissicherungsverfahren (der TV berichtete). Dazu Joachim Kandels: "Der Gutachter war da, das läuft noch."

Wie sich die vertraglichen Details mit dem künftigen Pächter gestalten könnten, dazu äußert sich der Bürgermeister zum jetzigen Zeitpunkt nicht: "Das werden die Verhandlungen dann zeigen." Klar sei aber: "Die Stadthalle hat sich als ein Anziehungspunkt etabliert. Vom Bankett bis zur Tagung ist sie für Veranstaltungen aller Art geeignet - und so soll sie auch in Zukunft genutzt werden." Dem Bewerbungsverfahren gegenüber zeigt sich der Bürgermeister sehr gespannt: "Die Karten werden jetzt neu gemischt", sagt Joachim Kandels.

Grundsätzlich aber läuft die Sache so: Die Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg (BVB) - hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadt, das ursprünglich gegründet wurde, um das Cascade-Bad abzuwickeln - übernimmt quasi die Oberaufsicht. Der private Pächter ist zuständig für das Tagesgeschäft und bewirtschaftet und vermarktet die Halle auch selbstständig. Jedoch muss er bei der Planung städtische Belange berücksichtigen - so steht es auch in der aktuellen Ausschreibung. Zudem ist der Betrieb der Stadthalle eng verzahnt mit dem der Bitburger Markenerlebniswelt, mit der sie zusammen mit der Tourist-Information einen Gebäudekomplex bildet - so besteht beispielsweise eine "Getränkebezugsvereinbarung".

Daher verwundert es auch nicht, dass die Brauerei mit dem Gedanken spielt, den Hut in den Ring zu werfen - wie Thomas Graf, Direktor der Unternehmenskommunikation bestätigt: "Die Bitburger Braugruppe prüft aktuell, ob es sinnvoll ist, sich als Pächter für die Bitburger Stadthalle zu bewerben." Damit sei aber nicht automatisch die Entscheidung verknüpft, "dass die Braugruppe, wenn sie den Zuschlag erhält, den Veranstaltungs- und Gastronomiebereich auch selbst betreibt". Auch Team Posch könnte sich nochmal bewerben, gab darüber aber bislang gegenüber dem TV keine Auskunft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort